Hohlwegrunde

Groß Schweinbarth, Weinviertel, Niederösterreich

Seit unserer Wunderbergtour in Auersthal sowie unserer Kellerbergtour in Kollnbrunn wurden die Taferl der insgesamt 19 Nordic Walking Strecken in den 16 Gemeinden der Region Südliches Weinviertel überarbeitet. 

Im sanft auslaufenden Hügelland des Weinviertels liegt die Marktgemeinde Groß-Schweinbarth mit ihren rund 1300 Einwohnern. Wir sind beim Walderlebnisweg Hochleithenwald bereits mit der Großgemeinde in Kontakt gekommen. Um das Jahr 1120 war bereits die erste urkundliche Erwähnung. Wernhart und Sigela Swynwarther schenkten in diesem Jahr dem Stift Klosterneuburg einen Weingarten, vermutlich gab das Rittergeschlecht auch dem Ort seinen Namen.

Im Gegenteil zum stürmischen Wien ist es erstaunlich windstill. Der Weg ist durchgehend asphaltiert, gut beschildert und trotz der späten Jahreszeit nett zu gehen. Wir passieren die Harmer Kapelle, die 1888 von der Landwirtfamilie Johann und Cäcilie Harmer als Dank anlässlich einer Genesung in ihrer Familie errichtet worden sein dürfte.

Vorbei an längst abgeernteten Feldern und an schlafenden Weingärten führt der Weg mit herrlichen Weitsichten, u.a. nach Groß Schweinbarth sowie Hohenruppersdorf oder Bad Pirawarth.

Wir erreichen den Lößhohlweg am Königsberg. Der weiche Löß ist in der warmen Jahreszeit Lebensraum zahlreicher Insekten, Vögel, wie dem Bienenfresser, Schlangen und Echsen. Derzeit liegt er ruhig und sanft neben uns. Die Regenfälle der letzten Tage verändern das Bild des Hohlweges. Der aus Quarz und Glimmermineralien sowie Kalk bestehende Löß bröckelt an einigen Stellen beachtlich ab. So entstehen wieder neue Lebensräume. Sogar die berühmte "Venus von Willendorf" wurde einst im Löß gefunden. Leider wurden in den letzten Jahren viele solcher Lößhohlwege abgetragen und so ist auch der Königsberg-Hohlweg der letzte seiner Art in Groß Schweinbarth.

Wir wandern weiter und werden über die kalte Schulter hinweg beobachtet. Nur wenige Wanderer sind derzeit unterwegs und so müssen die Wildtiere nicht gleich die Flucht ergreifen. Wir tun euch nichts. Weder dem Reh, noch dem Specht.

Durch einen Teil der Kellergasse Zeißelthal, sowie dem Ort, unterhalb der Pfarrkirche und an uralten Kellereingängen vorbei erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt, bzw. jetzt unser Ziel.

Angaben lt. Internetrecherche – gefunden im Vorfeld.

Strecke: 5 Km

Höhenmeter: 66

Tourbeschreibung: leicht

Wo geht es los? Wie kommt man hin?

Start und Ziel: Meierhof Groß Schweinbarth (vis-a-vis vom Schloss), Wandertafel vorhanden

Anreise: Auto - Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos.

Öffentlich: Linienbus, Haltestelle direkt beim Start/Ziel

Empfehlung für Gruppen: Wander- und Ausflugsbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?

Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung

Unsere Dauer inkl. Fotos und Tierbeobachtungen: rund 1 ½ Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: nein

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:

Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert

Kinderwagen: geeignet

Rollstuhl: Mit Hilfe bei der Steigung geeignet

Fahrrad: geeignet. Hier treffen übrigens der "Zweigelt" (längster Radweg im Weinviertel mit 81 km und der "Traminer" mit 61 Km aufeinander – dieser bietet Ausblicke über den Schneeberg bis zu den Karpaten)

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: nur Asphalt

Was noch wichtig/interessant ist: Im Sommer bitte um Ruhe im Hohlweg – hier brüten Bienenfresser

Wanderung Nummer 301 seit 29.08.2020

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Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos: Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 25.12.2023