Osliper Marterlrunde

Oslip, Burgenland

Wenn am Samstag der Wecker klingelt, dann ist wieder "Markt der Erde" in Parndorf und wir möchten gleich zu Beginn um 09.00 unser handgeflochtenes Weidenkörbchen mit Köstlichkeiten füllen. Und wie immer wird es wieder viel mehr, als geplant. Aber bei regionalen Produkten kann ich nicht widerstehen.

Florianikapelle aus dem Jahr 2007
Florianikapelle aus dem Jahr 2007

Nach einer Frühstückspause, heute im warmen Auto, da draußen - 4 Grad herrschen, machen wir uns auf die Osliper Marterlrunde. Eigentlich hatte ich kaum Schilder erwartet, da ich im Internet nicht allzuviel Infomaterial gefunden habe und so werde ich gleich zu Beginn angenehm überrascht. Der Weg ist bis zum Schluss perfekt ausgeschildert, sowie es eben die Großstadtwanderer lieben.

Oslip, eine Weinbaugemeinde in der Wulkaebene, ist zwischen dem Ruster Hügelland und dem Leithagebirge eingebettet. Die Wulkaebene ist die Kornkammer des Burgenlandes. Das Leithagebirge, das Ödenburger Gebirge und das Ruster Hügelland schirmen die Gegend vor rauen Winden ab und bedingen ein mildes Klima, das das Gebiet zu einem der fruchtbarsten Landstriche des Burgenlandes macht. Und trotz der heutigen Minusgrade, aber dank der Windstille, lässt es sich auf den befestigten Wegen super wandern. Wenn gleich das Wetter für Fotos heute etwas, sagen wir mal "besonders" ist. Dennoch erkennen wir in der Ferne den Schneeberg, blicken hinunter auf Oggau und lassen unsere Blicke über den Neusiedlersee und weiter bis zur Koglkapelle bei St. Margarethen schweifen.

Wir beobachten Kohl- und Schwanzmeisen, fleißige Kleiber, hoch über unseren Köpfen sitzt ein Grünspecht, im Geäst hüpfen Rotkelchen und irgendwo queren zwei Rehe unseren Weg. Schön ist es, ruhig und beschaulich. Bis wir auf die viel befahrene Verbindungsstraße Rust-Oslip kommen. Leider führt der Wanderweg direkt auf der Straße weiter - bitte um besondere Vorsicht und nicht vergessen "Links gehen - Gefahr sehen".

Wir passieren den aufgelassenen Osliper Steinbruch, dessen Stein schon die Römer geliebt haben. Im 19. Jahrhundert wurde der Osliper Stein sogar für Ausbesserungs- und Ergänzungsarbeiten am Wiener Stephansdom verwendet. Einige Grabplatten sind ebenso aus Osliper Kalkstein, wie die Sockel des Natur- und des Kunsthistorischen Museums. Weiters ein Teil der Säulen des Wiener Rathauses. Ehrfurchtsvoll legen wir beim Rastplatz bei der Herz-Jesu-Kapelle unsere Teepause ein. Wahnsinn, wie eng das Burgenland mit unserer Heimatstadt verknüpft ist.

Frisch und munter geht es weiter, vorbei an der Lourdeskapelle, der Dreifaltigkeitssäule, der Schaffer-, heute Storchmühle sowie der Mariensäule zurück zum Ausgangspunkt bei der katholischen Pfarrkirche Himmelfahrt Mariae.

Heute gibt es aus dem Krisenkochbuch Spareribs, die wir bei unserer Einkaufstour erstanden haben.

Strecke lt. Angaben: 5,50 km

Höhenmeter: rund 80

Start und Ziel: In Höhe der Pfarrkirche entlang der Hauptstraße

Unsere Dauer inkl. Fotos, einer Teepause, Tierbeobachtungen und Infotaferl lesen: 2 Stunden

Kleiner Tipp aus Sicht der Großstadtwanderer: Verpflegung bei Bedarf mitnehmen. Entlang der Route haben wir nur zwei Bankerl gefunden.

Beschilderung am Tag unserer Wanderung: "Osliper Marterlrunde" - Beschilderung durchgehend und erkennbar. Fein finde ich, dass sehr oft auch eine Zeitangabe dabei ist.

Transparenz

Wien, 08.01.2022