Weissenbacher Rundwanderweg

(Vormals Weinbergrundweg)

Gleich zu Beginn verwirrt uns der freundliche "Wandermax".

und hier gibt es gleich nochmals andere Schilder
und hier gibt es gleich nochmals andere Schilder

Auf seinem, doch recht alt wirkenden Plan, obwohl dieser sogar in Neuhaus sowie in Weissenbach und nicht nur im Internet steht, ladet er zum "Weinbergrundweg" ein. Verzweifelt haben wir unzählige Wandertaferl gelesen, jedoch keine passende Beschreibung gefunden. Zwei einheimische Wanderer schütteln bei unserer Frage den Kopf. Einzige Erklärung wäre, dass der "Weinbergrundweg" nun der "Weissenbacher Rundweg" ist, denn der führt entlang der Route, meint die ältere Dame. Also dann mal los.

Die Burg Neuhaus, unser erster Wanderhöhepunkt, ist eine Höhenburg, die erstmalig im Jahr 1246, als in einem Urbar Ulrich von Neuhaus als Burgherr genannt wird, urkundlich erwähnt wird. Zur Anlage gehört auch die einschiffige, mit einem Kreuzrippengewölbe versehene Kirche, die dem Heiligen Johannes Nepomuk geweiht ist. Nach einer kurzen Besichtigungsrunde geht es bergab, weiter führt der Weg an unzähligen Villen vorbei. Sie erinnern an die Zeit, als Neuhaus ein mondäner Kurort, der auch vom Kaiser und einigen Erzherzogen besucht wurde, war. Die Pensions- und Badegäste wurden mit der Kutsche von Fahrafeld und Weissenbach an der Triesting angekarrt. Es entstanden weiters Hotels, wie das Kurhotel Stefanie, das heute vor sich hin vegetiert. Ebenso verlassen wirkt das ehemalige Cafe vom Hotel d'Orange. Der Glanz der vergangenen Hochblüte ist mehr wie verblasst. 

Angereist ist man mit der damaligen Leobersdorfer Bahn, die heute als Triestingtalbahn in Weissenbach ihre Endhaltestelle hat. Wir durchwandern den Ortskern und lustwandeln auf geschichtsträchtigen Spuren. Pausieren kurz beim geöffneten Punschstand und setzen unsere Wanderung über die Festwiese und vorbei am Friedhof fort.

Wir überqueren das einstige Schienenbett, überqueren die Triesting und bewegen uns auf den insgesamt 530 m hohen Weinberg zu. Durch den Wald, vorbei an der Eichenruh führt der Weg schon bald wieder zurück nach Neuhaus, das sogar Einzug in die Literatur gehalten hat. In Thomas Bernhards Theaterstück "Heldenplatz" soll Neuhaus der zukünftige Aufenthaltsort der Witwe Josef Schusters werden.

Wer ein schöneres Wetter als wir erwischt und noch weiter wandern möchte, kann die Runde bis auf den Peilstein verlängern. Übrigens, in der Region waren wir bereits auf der Araburg, sind den 3-Kirchen-Rundweg gegangen, waren in Pottenstein und Berndorf sowie am Harzberg. Eine sehr wanderfreundliche und geschichtsträchtige Gegend.

Und mit diesem Rückblick auf längst vergangene Tage nehmen wir Abschied von unserem Wanderjahr 2023. Bleib mit uns verbunden und hole dir auch 2024 schöne Wanderideen für Großstadtwanderer.

Angaben lt. Internetrecherche – gefunden im Vorfeld.

Strecke: ca. 8 Km (durch die Strecke über den Weinberg ist es wohl etwas kürzer als über den alten Kalkofen, daher mit ein paar Höhenmetern versehen)

Höhenmeter: keine nennenswerten Hm

Tourbeschreibung: leicht

Wo geht es los? Wie kommt man hin?

Start und Ziel: Mehrere Möglichkeiten. Wir sind in Neuhaus gestartet. Es geht aber auch in Weissenbach an der Triesting beim Bahnhof oder der Kirche.

Anreise: Auto - Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos.

Öffentlich: Linienbus, soweit wir gesehen haben nur Mo-Fr. Oder Einstieg in die Runde ab Bahnhof Weissenbach an der Triesting

Empfehlung für Gruppen: Wander- und Ausflugsbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?

Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung

Unsere Dauer inkl. Fotos: rund 3 Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: in Weissenbach haben wir ein Gasthaus gesehen

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:

Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert, wenn auch als Weissenbacher Rundweg

Kinderwagen: nicht geeignet

Rollstuhl: nicht geeignet

Fahrrad: nicht geeignet

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: Asphalt, Waldweg, Stufen, Schotter

Was noch wichtig/interessant ist: es ist eine wirkliche Zeitreise, einfach sich drauf einlassen, zurücklehnen, genießen, in die Vergangenheit eintauchen und einmal Kopf vom Alltag freibekommen.

Wanderung Nummer 302 seit 29.08.2020

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Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos: Fotografin Renate

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