Ein weinseliger Rundweg

Diesmal schaffen wir die gesamte Strecke

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Heute ist es endlich soweit. Treue ichwillwiederraus-Leser wissen, dass wir den Stadtwanderweg 5 immer wieder im Auge, aber noch nie in den Füssen hatten.

Nun, noch immer "wütet" Corona und die Gastronomie ist geschlossen, daher nutzen wir die Gelegenheit und möchten endlich mal den gesamten Stadtwanderweg 5 erwandern.

Los geht es nach einem ausgiebigen Sekt-Frühstück und der öffentlichen Anreise nach dem Verlassen der Straßenbahn 31. Das öffentliche WC ist noch immer geöffnet, der Würstelstand jedoch geschlossen.

Nette Holzschilder zeigen uns den Weg und wir haben tatsächlich vor die über 10 KM heute zu gehen.

Der Weg führt vorbei an der Stammersdorfer Pfarrkirche, durch die Neusatzgasse bis zum großen Parkplatz am Ende der Stammersdorfer Kellergasse. Dort verkauft ein Heurigenbetrieb Getränke und Speisen to go. Wir laben uns an einem weißen Spritzer, der aber sehr wässrig schmeckt. Da bin ich richtig froh, dass wir unsere beiden Thermoskannen mit Adventstee mit Schuss mithaben. Der ist tausendmal besser.

Weiter geht es hinter dem Parkplatz. Durch eine verträumte Kellergasse, unzählige alte Keller säumen den Weg. Welche Geheimnisse sich hinter den unterschiedlichen Türen befinden?

Es geht bergauf. Ich mag das gar nicht, vor allem, weil uns der Gatsch heute immer einen halben Schritt zurück drängt. Ich keuche wie eine alte Dampflok. Liegt es am steilen Stück, am Frühstückssekt oder doch, dass ich heute eindeutig zu warm angezogen bin?

Bald geht es wieder geradeaus. Einige Bankerl laden zur Pause ein. Die Plackerei mit dem Aufstieg wird mit einer herrlichen Aussicht, wenn auch heute etwas nebelverhangen, auf unser Wien belohnt. Sowie einem kleinen Abstecher zu einem Anbieter mit Lärcherl- und Zirbenschnaps. Wir sorgen für die große "Abschlußfeier" zu Hause, zur Belohnung der Runde, vor und nehmen eine Flasche mit.

Die Strecke führt am Magdalenenhof vorbei. Ein sagenumwobenens, wunderschönes Gebäude drängt sich in unser Blickfeld.

Danach noch ein kurzes Stück bergauf und ab dann geht der Weg gemütlich bergab. Heute sind unzählige Wanderer unterwegs, fast wie auf der Mariahilferstraße. Wo man hinschaut, sieht man Menschen. Daher gibt es heute keine Tiere zu beobachten. Wundert mich nicht. Außerdem haben die Ziesel derzeit ohnehin Winterschlaf.

Der Weg führt durch kurze Waldstücke, vorbei an Weingärten und quert die Bundesstraße, die Verbindung zwischen Stammersdorf und Hagenbrunn.

Weiter geht es entlang großer Felder, der Schießstätte Stammersdorf und mit herrlichen Blicken auf Wien wandern wir langsam Richtung Straßenbahn 31.

Bald werden wir wieder zu Hause ankommen und uns mit gebratener Leber- und Blutwurst vom gestrigen Fischamender Markt mit Erdäpfelschmarren stärken. Danach gibt es ein Stamperl vom Zirbenschnaps. Und dann lassen wir den Weg nochmals Revue passieren. 

Irgendwie freue ich mich aber schon, wann die Gastronomie wieder geöffnet hat, dann laden viele Heurigen zu einer Pause ein. Dann wird der Weg noch interessanter.

Wien, 13.12.2020

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

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