Auf den Spuren der Buquoys durch das Tal Tercino údolí

Nové Hrady, Südböhmen, Tschechische Republik

Na bravo! Glückselig nach einer winterlichen Fahrt durch das romantisch verschneite Waldviertel, teils auf Schneefahrbahnen – endlich wieder mal – im Nachbarland Tschechien angekommen und alle Parkplätze sind voll. 

Klar, wir sind wohl nicht die einzigen Wanderer, die bei herrlichem Sonnenschein das romantische Theresiental durchwandern wollen. Doch schon bald geht es auch für uns in einer der bedeutendsten Parklandschaften Tschechiens los.

Was wohl Theresa von Buquoy ihrem Gatten dem Grafen und geheimen kaiserlichen Rat Johann Nepomuk von Buquoy ins Ohr flüsterte, damit er den knapp 70 Hektar großen englischen Landschaftspark anlegen ließ? Oder schaute sie ihn nur treuherzig an? Ich lasse meine Fragen Fragen sein und tauche in die herrliche Landschaft ein. Ein wahrer Traum. Obwohl bisserl hat es schon eine Ähnlichkeit mit unserem Schlosspark in Laxenburg.

Die vielen Menschen haben sich in dem weitläufigen Areal fein aufgeteilt und so sind wir stellenweise alleine unterwegs. Der Fluß Strobnitz durchfließt das Gelände und die letzten kalten Tage und Nächte tauchen alles in eine absolut faszinierende Winterlandschaft. Entlang des Weges gibt es Schautafeln (in Englisch und Tschechisch) die Einblick in die damalige Zeit geben.

Wir kommen am einstigen Badehaus, erbaut im Empire-Stil, vorbei. Es gleicht eher einem Lost-Place als einem Erholungsort. Leider ist auch kein Gasthaus mehr geöffnet, wie es noch in meiner Wanderbeschreibung aus 2018 steht. Bis ins 20. Jahrhundert wurden der Park und seine Gebäude gut gepflegt, dann folgten zwei Hochwässer und danach wurde u.a. auch das Blaue Haus nicht mehr aufgebaut. Heute stehen nur noch Mauerreste, verklungen sind die Musikabende, die die Gräfin 1817 hier veranstaltete.

Und dann haben wir den Höhepunkt der Wanderung erreicht, den künstlich angelegten Wasserfall, der in diesem Winter ein bizarres und wahrscheinlich seltenes Bild zeigt. Ich habe nicht nachgemessen, im Internet findet man Angaben von 10 bis 20 m. Ist egal, faszinierend sind die stürzenden Wasser auf alle Fälle. Sogar für uns Großstadtwanderer, die schon bei den Krimmler Wasserfällen waren.

Der Weg führt weiter entlang der Strobnitz, über eine Brücke und ein Stück bergauf. Wir sind wieder alleine unterwegs und tauchen voll in diese Winterwanderung ein. Ein Traum in Weiß, der von der untergehenden Sonne mit warmen Farben umhüllt wird.

Wir kommen zur Burg Cuknstejn (Zuckenstein), die zu den besterhaltenen mittelalterlichen Anlagen in Südböhmen zählt. Ihr Alter ist bis heute nicht bekannt, jedoch stand sie schon vor Errichtung der Anlage des Theresienstals an ihrem Platz. Momentan ist sie im Privatbesitz und nicht zu besichtigen.

Von nun an folgen wir weiter der grünen Markierung und kommen wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Angaben lt. Internetrecherche – gefunden im Vorfeld.

Strecke: 6 Km

Höhenmeter: 131 Km

Tourbeschreibung: leicht

Wo geht es los? Wie kommt man hin?

Start und Ziel: Parkplatz an der Kreuzung B154 und B 156 (Parkoviste byvaly pivovar), oder Parkplatz beim Haupteingang auf der B154 (Parkoviste Udoli) – das gelbe schöne Tor

Anreise: Auto - Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenpflichtig.

Öffentlich: Linienbus

Empfehlung für Gruppen: Wander- und Ausflugsbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?

Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung

Unsere Dauer inkl. Fotos: rund 2 Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: nein

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:

Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert – grüne Markierung

Kinderwagen: nicht geeignet

Rollstuhl: nicht geeignet

Fahrrad: nicht geeignet

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: Waldwege

Wanderung Nummer 305 seit 29.08.2020 

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Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos: Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

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Wien, 13.01.2024