Wallfahrerweg Nr. 59

Weitersfelden, Mühlviertel, Oberösterreich

Nach einem kurzen Spazierweg durch die Ortschaft geht es gleich, kurz vor dem Ortsende, bergauf.

Wir kommen bei einem alten Pulverturm, in welchem nach dem 1. Weltkrieg Pulver und Sprengmittel aufbewahrt wurden, vorbei, passieren die "Lehnerlinde" und gehen talwärts entlang der weißen Aist.

Angenehm ist es im Knaußerwald. Die weiße Aist plätschert recht fröhlich neben uns ihren Weg entlang. Sie hat gut lachen, die letzte Gewitternacht hat ihr etwas Wasser, in diesem sonst sehr trockenen Sommer beschert.

Bei der "Bergermühle" halten wir kurz an, die Tür steht offen und Besucher sind, in dieser, von Bauern, die früher das Mahlrecht hatten, liebevoll restaurierten Mühle gerne gesehen. Sie ist ein wirklicher Kraftplatz. Viele Jahre wurde hier in Gemeinschaft das Getreide zu Mehl gemahlen, obwohl dies zu Kriegszeiten eigentlich verboten war.

Leicht ansteigend schraubt sich der Weg bis auf rund 960 m Seehöhe. Oben angekommen, sorgt der Bauer für eine erfrischende Pause. Ein Getränkekühlschrank erwartet den durstigen Wanderer - oder auch Radfahrer. Kleingeld nicht vergessen. Wir nehmen diese Gelegenheit dankend an und sammeln neue Kräfte um zum Kammererkreuz aufzusteigen. Bei einem kühlen Getränk genießen wir die herrliche Aussicht. Vom Kammererkreuz sieht man übrigens bis zum Ötscher.

An dieser Stelle stand einst ein Bildbaum der Hl. Dreifaltigkeit, in den vor etwa 150 Jahren der Blitz einschlug und ihn in Brand setzte. Nur das Bild und der Stamm blieben unversehrt. Nach vielen Gebetserhörungen erbaute der Grundbesitzer Kammerer eine Kapelle. Die liegt übrigens heute auch am Johannesweg.

Von nun an geht der Weg mehr oder minder gemütlich bergab. Ist im (Wander-)leben immer so, wo es rauf geht, geht es auch irgendwann wieder runter und umgekehrt. Ein Wanderhighlight ist die nette Schnapsrast am Biohof Thauerböck. Wir haben Glück und können gleich im Hofladen einkaufen. Wirklich gemütlich und wir sind sofort mit anderen Wanderern im Gespräch vertieft. Dann mal Prost!

Beschwingt treten wir das letzte Stück an, passieren die "Wollstub'n (öffnet gegen Voranmeldung und verköstigt sodann hungrige Wanderer) sowie die "Jordansmühle". Noch ein Stück entlang der Straße erreichen wieder Weitersfelden. Nun geht es wieder retour in unser Quartier beim Forellenwirt.

Strecke lt. Internetangabe: 11 km

Höhenmeter lt. Internetangabe: rund 358

Start und Ziel: Gemeindeamt Weitersfelden

Unsere Dauer inkl. Fotos und längerer Pause: 5 ½ Stunden

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Am Tag unserer Wanderung sehr gut beschildert. Verpflegung bei Bedarf mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden. Kein Lokal (außer der Schnapsrast) auf der Strecke. Kleingeld für den Getränkekühlschrank sowie die Schnapsrast einstecken. Einkaufsmöglichkeit im Bauernladen, wenn geöffnet.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 17.07.2022