Mühlenweg

Waldburg, Mühlviertel, Oberösterreich

Endlich macht der Regen eine kurze Pause und wir stehen im Ortszentrum von Waldburg in der Nähe von Freistadt. 

In der linken Hand die Wanderkarte, rechts die Kamera und der Blick gegen Himmel. Und nun? Wir vertrauen weder Wolken noch Wetterbericht und so entscheiden wir uns für den kurzen Mühlenweg.

Anfangs geht es durch verbautes Gebiet, um dann auf eine Straße mit 22 % Gefälle abzubiegen. Ich gehe vorsichtig, es ist feucht, nur nicht ausrutschen. Zum Glück halten unsere Wanderschuhe sehr gut. Wir kommen zum Teufelsstein. Eine Schautafel erzählt von der Sage und so erfahren wir, wieso noch heute ein Loch in der Nordseite der Kirchenmauer vom Teufel erzählt. Ich frage mich gerade, ob dieses Gefälle bzw. andersrum die Steigung auch ein Teufelswerk ist?

Wir kommen zur Mittermühle, die mich gleich in ihren Bann zieht. So ein wunderschönes, geschichtsträchtiges Gebäude hier am Kronbach, der sanft vor sich hinplätschert. Wer hier wohl wohnt? Wie es im Inneren der alten Mühle aussieht? Uns würde die Geschichte interessieren. Wir ziehen grübelnd weiter und passieren alsbald die Ortmühle, die früher ein Kraftwerk war.

Die Wolken ziehen wieder zu. Es wird kühler. Und auch - wie beim Kinderspiel kalt, kälter oder warm, wärmer - wird der Wanderweg. Die Taferl haben anscheinend Ausgang, ich zücke den Wanderplan, den wir beim Gemeindeamt mitgenommen haben. Tja, wir sollen im spitzen Winkel zurück über einen Feldweg südwärts zur Bauernhöhe. Taferl fehlt wie gesagt, aber der Feldweg ist gut zu sehen, er führt auf die "obere" Landesstraße. Geradeaus sieht man eine Bushaltestelle auf der B38. Dort sollten wir nicht hinkommen, da wären wir schon zu weit. Also dann mal wirklich im spitzen Winkel rechts zurück und etwas bergauf. Ich hoffe, wir haben die Richtung "wärmer - heiß" eingeschlagen.

Ein Stück geht es die Straße entlang, dann sollte nach Plan der Weg in den Wimbergwald abtauchen, leider fehlt auch hier ein Schild und so gehen wir bis zur Bushaltestelle "Mitterreith". Folgen einem kleinen Wiesenweg, vorbei an einem idyllischen Teich, queren die L1487 und tauchen wieder im Wald ein. Hier steht auch ein Schild mit "5 Minuten". Ich hoffe, es sollen 5 Minuten bis nach Waldburg sein, denn sonst steht hier nichts...

Der Wald umschließt uns Großstadtwanderer und es scheint, als würde er uns durch dunkle Mächte vor den Regenwolken beschützen wollen. Der Weg führt ein Stück über den Spechtweg und endet am Spielplatz. Als wir den Wald verlassen, erwischt uns der Regen. Nun aber raschen Schrittes zurück zum Ausgangspunkt. Also die 10 Minuten hätte der Wettergott auch noch warten können, aber die Waldgeister hatten uns ja gewarnt.

Strecke lt. Angabe vor Ort: rund 3,3 km, nehme an, wir waren etwas länger on tour

Höhenmeter lt. Angabe: keine Ahnung, aber viel ist es nicht

Start und Ziel: Direkt beim Gemeindeamt

Unsere Dauer inkl. Fotos: knapp 1 ½ Stunden.

Wichtiges: Ideal für Großstadtwanderer.

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Am Tag unserer Wanderung mangelhaft beschildert. Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, jedoch keine wirklichen Rastmöglichkeiten vorhanden. Beim Gemeindeamt (wenn vorhanden) Wanderkarte mitnehmen.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 24.10.2022