Raphaelshöhenweg

St. Oswald bei Freistadt, Mühlviertel, Oberösterreich

Nachdem uns schon der Wanderweg über Maria Bründl auf den Braunberg so gut gefallen hat, machen wir uns heute auf den Weg O2, den Raphaelshöhenweg.

Wir parken wieder beim Gemeindeamt, holen eine Wanderkarte und zischen quer über den Marktplatz los Richtung oberes Ende und somit dem eigentlichen Beginn der Route beim Marktturm.

Vorerst geht es entlang der Straße, vorbei an der Promenadenkreuzung und am Golfplatz. Danach verläuft der Weg leider direkt auf der Bundesstraße (Achtung auf den Verkehr!), biegt dann endlich in ein Waldstück ein. Hier ist es ruhig aber schwül. Heute Nacht war ein heftiges Gewitter, der Wald dunstet.

Wir begleiten eine Zeitlang den Heidbach und schrauben uns bergauf. Ist übrigens, die einzige Steigung, die uns heute zu schaffen machen wird. Der Rest ist sogar für uns Großstadtwanderer herrlich zu gehen. Raus aus dem Wald und wir stehen abermals auf einer Straße. Wieder erhöhte Vorsicht gefordert, zum Glück ist es nur ein kurzes Stück und wir erreichen die Ortschaft Holzmühle. Leider hat das gleichnamige Gasthaus anscheinend schon länger die Pforten für immer geschlossen. Keine Erfrischungsmöglichkeit und so ziehen wir weiter.

Von nun führt der Weg gemütlich durch Wald leicht ansteigend bis zur Raphaelshöhe, wo ein herrlicher Aussichtpunkt auf uns Wanderer wartet. Die rustikale Holzhütte lädt zum Erholen und Verweilen ein. Der Blick reicht bis St. Michael, dahinter liegt unser Quartier beim Forellenwirt, wo wir heute noch zum Mittagessen einkehren werden. Eigentlich hätte ich sowieso schon Hunger. Ich krame im Fotorucksack, ein paar Mannerschnitten sind noch da. Und mein "Chef" holt Nahrung aus der Natur - die Himbeeren sind gerade reif. Ein Festessen auf 850 m Seehöhe.

So schön hier oben, dass ich eigentlich gar nicht mehr weiter möchte. Zurücklehnen, den Gedanken freien Lauf lassen und genießen. Durchatmen und Kraft tanken. Wenn da nicht der Hunger wäre...

Und so ziehen wir weiter, es geht bergab. Das Stück ist für uns Großstadtwanderer bisserl eine Herausforderung, da der Weg aufgrund des gestrigen Gewitters feucht und rutschig ist. Vorsicht ist geboten. Wir sind unten angekommen, nun geht es wieder einfach weiter. Schon bald erreichen wir Maria Bründl, wo ich diesmal an der Heilwasserquelle unsere Wasserflasche auffülle. Angenehm und rein, das ca. 7 Grad kalte Wasser. Das Wasser enthält radioaktive Elemente mit 20 Mache Einheiten und ist schwefel- und eisenhältig. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen wurde deshalb das Wasser als akratische Heilquelle anerkannt. Ich finde, es schmeckt richtig gut, weder Schwefel noch Eisen stechen extrem hervor.

Gut gestärkt wandern wir den Kreuzweg bergab. Dieser Weg läuft parallel zu unserer letzten Wanderroute auf den Braunberg. Neben uns plätschert der Fluss aufgeregt ins Tal, ich nehme an, er versucht das Gewitterregenwasser abzutransportieren. Wir erreichen die Promenade, passieren das Museum Ledermühle und kommen auf gewohnter Strecke zurück zum Ausgangspunkt.

Strecke lt. Internetangabe: 9 Km, waren bei uns etwas mehr, da wir beim Gemeindeamt gestartet sind

Höhenmeter lt. Internetangabe: 287 Hm

Start und Ziel: Markierungsbeginn ist am Marktturm, wir sind aber vom Gemeindeamt los (hier ist ein öffentliches WC und Parkplatz und Wanderkarten gibt es während den Öffnungszeiten auch)

Unsere Dauer inkl. Fotos und Wanderpause auf der Raphaelshöhe: 4 Stunden

Wichtiges: Großstadtwanderer

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Am Tag unserer Wanderung sehr gut beschildert. Verpflegung bei Bedarf mitnehmen, wenige Rastmöglichkeiten gefunden. Kein Lokal auf der Strecke. Leider haben die, oft in Wanderberichten erwähnten Gasthäuser "Zur Holzmühle" als auch jenes bei der Wallfahrtskirche Maria Bründl schon länger geschlossen.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

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Wien, 22.07.2022