Mittelpunkt von Niederösterreich

Ich höre schon die ganze Nacht den Regen auf den Asphalt prasseln. Unser, so halbwegs verlässlicher Wetterbericht spricht jedoch in Kapelln von einem Regenende gegen Mittags, also nehmen wir uns Zeit für ein längeres Sonntagsfrühstück. Und plötzlich wird es wirklich heller.

Wir starten Punkt 12. Bezahlen die Teilnahmegebühr, nehmen Start- und Wanderkarte und folgen den blauen und orangenen Bändchen. Wir sind wohl die letzten Wanderer des 18. IVV-Wandertags.

Vorab führt die Route neben der plätschernden Perschling, biegt kurz vor einer Brücke nach links, setzt über die Bundesstraße und geht leicht bergauf.

Tatsächlich halten die Regenwolken ihren Mittagsschlaf und so kommen wir trockenen Fußes zur ersten Labestelle, direkt am exakten Mittelpunkt von Niederösterreich. Gut, dass wenigstens Niederösterreichs Mitte auf uns gewartet hat, denn die Kontroll- und Labestelle ist bereits verlassen. Kein Wunder, soweit wir sehen, sind wir noch gesamt 5 Wanderer auf der Strecke. Ich kann verstehen, dass die freiwilligen Damen und Herren, die Vormittags sicher in Kälte und Regen gestanden sind, den Hut drauf geworfen haben. Schade ist nur, dass wir jetzt auch keinen Stempel bekommen. Tja, alles können wir so 5.348.138 Meter nördlich des Äquators nicht haben und ziehen nach einem Besuch der Max Schubert-Warte weiter.

Immer wieder gibt es schöne Fernsichten ins Tal der Perschling und dank des eigenartigen Wetters teils bis weit in die niederösterreichische Bergwelt. Ich meine sogar den Ötscher im Dunst auszunehmen. Aber ich und Berge bestimmen, das ist so eine Sache. Wobei beim Bergequiz an der Themenstation liege ich sogar bei allen Antworten richtig. Unsere Route folgt ein Stück dem Themenweg zum NÖ Mittelpunkt wo Groß und Klein dem vergesslichen, 95jährigen Sir Charles bei der Suche nach den verlorenen Nö-Bildern helfen kann.

Die Natur gedeiht und blüht, der Wind stürmt und die ersten zaghaften Regentropfen fallen vom Himmel. Ein Reh sucht das Weite. Wir genießen die Ruhe. Ziehen die frische Luft in unsere Großstadtlungen. Und siehe da, ein Wanderer überholt uns und wundert sich, dass er jetzt nicht mehr der Letzte für den heutigen IVV-Wandertag auf der blauen Strecke ist.

Wir folgen rascheren Schrittes den fliegenden Bändchen und erreichen, mit einem Blick auf Maria Jeutendorf bald wieder Kapelln. Noch bei der Kirche vorbei und schwupps sind wieder am Ausgangspunkt, ehe es bald wieder regnen wird. Schön und entspannend war es. Und unsere Auszeichnung haben wir auch noch bekommen.

Angaben lt. Info vor Ort

Strecke: wir waren 8 Km

Höhenmeter: keine nennenswerten

Tourbeschreibung: leicht

Wo geht es los? Wie kommt man hin?

Start und Ziel: Marktgasse 1, 3141 Kapelln

Anreise: mit dem Auto

Mit dem Auto: Parkplätze im öffentlichen Raum vorhanden.

Öffentlich: Linienbus

Empfehlung für Gruppen: Wanderbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?

Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung

Unsere Dauer inkl. Fotos: rund 2 ¼ Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: nein

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:

Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert. Ansonsten laut Plan nicht schwer zu finden. Oder einfach dem Themenweg (Beginn bei der großen Tafel bei der Kirche) begehen.

Kinderwagen: geeignet

Rollstuhl: teilweise geeignet

Fahrrad: geeignet

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: Asphalt, Schotterstraße, Feldweg

Was noch wichtig/interessant ist: für Kinder gibt es immer wieder Mitmachstationen

Wanderung Nummer 269 seit 29.08.2020

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 06.08.2023