Einer der ältesten Orte des Weinviertels
Gaweinstal, Weinviertel, Niederösterreich
Nach unserem gestrigen Klamm-Erlebnis möchten wir es heute langsam und ruhig angehen lassen. Ich durchforste das Internet nach netten, einfachen Wanderideen. Mein Schatz durchstöbert die tut-gut-Wanderbox, fischt einen Plan heraus, klappt ihn auf, liest und legt ihn mir auf den Tisch. Da fahren wir hin.
Eine knappe Stunde später parke ich mich beim Gemeindeamt in Gaweinstal im schönen Weinviertel ein. Wir möchten den tut-gut-Weg Nr. 3 erwandern. Gleich ein paar Schritte weiter, bei der Kirche, gibt es die Übersichtkarte. Übrigens, Weg Nr. 1 und Nr. 2 starten woanders.
Wir bewegen uns in einem der ältesten Orte des Weinviertels. Der Wanderweg mit angekündigten 81 Höhenmetern klingt sehr gemütlich. Und das soll er auch werden, wenn gleich es jetzt im Winter, zeitweise unter der Schneeschicht leicht vereist ist.
Herrlich frisch ist die Luft. Nur der eisige Wind macht alles etwas schlimmer, als gedacht. Mir frieren die Hände an der Kamera nahezu fest.
Nach den, momentan zugefrorenen Fischteichen, geht es unter der Autobahn hindurch. Weiter führt der Weg Richtung Pellendorf. Wir sehen am Horizont zwei Rehe laufen. Leider habe ich heute kein Teleobjektiv mit. Wenn ihr genau schaut, dann seht ihr diese ganz oben am Foto.
Der Weg passiert die kleine Ortschaft Pellendorf, hin und wieder fühle ich mich in die Vergangenheit zurückgesetzt. Uralte Bausubstanz trifft auf modernes Fertigteilhaus. Alte Geschichte wird langsam von modernen Bauschildern überrannt.
Eine faszinierende Gegend. Der Weg führt an einem Kinderspielplatz vorbei und geht in den Sandwald über. Nun ja, Wald ist leicht übertrieben, ein Wäldchen trifft es eher.
Schön ist die Natur. Die leicht schneegezuckerten Felder, die herrlichen Himmelsstimmungen. Die Sonne spielt mit den Wolken wie zwei verliebte junge Menschen. In der Ferne sehen wir abermals Rehe. Irgendwo ruft ein Greifvogel. Im Unterholz raschelt es. Eine Amsel sucht nach Nahrung. Unzählige, kleine Singvögel fliegen auf und singen uns ein Winterlied.
Der Weg ist so richtig zum Gedanken loslassen, zum Abschalten, zum Blicke-streifen-lassen.
Nach dem Sandwald passieren wir wieder Pellendorf, gelangen am Verbindungsweg nach Gaweinstal zurück und unter die Autobahn. Hier teilt sich der Weg und führt eine andere Route zurück zum Ausgangspunkt.
Mittlerweile hat sich die Sonne komplett verzogen und dunkle Wolken überziehen die Landschaft. Es ist eisig kalt. Ich freue mich auf unseren letzten warmen Tee, der im Auto wartet. Als geborenes "Eichhörnchen" habe ich immer noch irgendwo einen Vorrat gebunkert.
Aber jetzt geht es ab nach Hause, wo es, aufgrund der noch immer corona-bedingt gesperrter Gastronomie, aus meinem Krisenkochbuch Leberknödelsuppe gibt. Danach gibt es Grenadiermasch mit den Resten vom gestrigen Tafelspitz.
Übrigens, wir waren rund 2 1/2 Stunden unterwegs.
Der Weg ist laut Internet in etwa 8,8 Km mit rund 81 Höhenmetern sowie rund 12.570 Schritten.
Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer
Fotos von Fotografin Renate
Wien, 17.01.2021