Thalheimerrunde nach Schauersberg

Thalheim bei Wels, Traunviertel, Oberösterreich

Wir starten nach einem herrlichen Frühstück im Gösserbräu in Wels los. Über die Straße, durch das Zentrum bis zur Traunbrücke. Irgendwie erinnert mich das Stahlmonster an Budapest. Zwar ein kleiner Abklatsch, aber eine riesig schöne Erinnerung an wunderbare Tage in der Donaumetropole.

Langsam schlendern wir über die Brücke. Nun gut, unter uns die Traun anstatt der Donau und am Anfang keine Löwen. Am Ende übrigens auch nicht, sondern ein Kreisverkehr, wir sind in Thalheim bei Wels. Hier beginnt die eigentliche Runde. Wobei ich gleich sage, Beschilderung sucht man vergebens, im Internet habe ich auch nur zwei unterschiedliche Routenbeschreibungen gefunden. Dennoch, über den Kreisverkehr, ein kleines Stückerl bergauf bis zum Kneippbrunnen und Marienwarte-Parkplatz. Und schon tauchen wir im Naherholungsgebiet, dem Reinberg ein.

Der Reinberg hängt mit dessen geologischem Aufbau zusammen. "Rein" kommt von rin bzw. rinnen und bedeutet fließen bzw. Fluss. Tatsächlich ist der Reinberg reich an Quellen, erzählt die Homepage der Marktgemeinde Thalheim. Und unzählige Wege laden zum entspannten Wandern ein. Eine Wegmischung führt uns direkt zur Marienwarte, die gerade geöffnet hat und hier seit 1891 einen grandiosen Ausblick von der Plattform, die 391,1 Meter über dem Meeresspiegel liegt, über die Stadt Wels, die Traun-Ebene und bei gutem Wetter sogar bis in den Hausruck sowie den Böhmerwald und die Alpen bietet.

Das gestrige Abendgewitter, das uns gerade am Welser Stadtfest überrascht und bis auf die Unterhose waschelnass gemacht hat, ist vorübergezogen und hinterlässt eine, von mir, fotografisch hochgeschätzte Wolkenstimmung. Ebenso gibt es unterwegs mit den letzten Regentropfen noch hinreißende Motive.

Wir passieren eine Aussichtplattform, die einen Ausblick auf die Einkaufsstadt Wels bietet. Weiter geht es an uralten Baumriesen und der Bruckhofkapelle vorbei. Wir durchqueren auf befestigten Wegen Felder, beobachten unzählige Insekten und erfreuen uns an weiten Aussichten.

Kurz bergab, über Eisenbahnschienen und wir folgen in Höhe der Siedlung "Am Pilgerweg" den Wegweisern "Kirche Schauersberg" bis direkt davor.

Die Kirche Maria Himmelfahrt zu Schauersberg ist eine, fast original erhaltene, spätgotische Saalkirche mit einem reizvollen, halb eingemauerten Turm. "Laut Legende ist Graf Sigmund von Pollheim, damaliger Besitzer der Burg Steinhaus, gichtkrank aus der Gefangenschaft der Sarazenen zurückgekehrt. Schon fast zu Hause angelangt erreichte ihn auf der Anhöhe des Steinhauser Waldes (Schauersberg) ein furchbares Gewitter. Durch einen Blitz fiel er betäubt zu Boden. Als er erwachte, war die Gicht geschwunden. Als Dank für diese Heilung gelobte der Graf, an dieser Stelle eine Kirche zu bauen." (Text von der Dioezese-Linz-Homepage kopiert)

Gleich daneben ist ein Gasthaus, wo wir unsere Mittagspause einlegen. Gut gestärkt geht es danach fast nur eben durch den Auwald neben der Traun weiter. Mit lautem Getöse stürzt der, durch das nächtliche Gewitter, sehr braun gefärbte Aiterbach in die Traun. Weiter geht es und wir überqueren den Angerlehner Steg, passieren von hinten die Welser Messehallen sowie die Eisenbahnbrücke und kommen wieder zur Traunbrücke.

Kurz davor kehren wir noch in einem Lokal direkt am Wasser ein. Ein entspannter Zwischenstopp nach einer gemütlichen Wanderung. Gut gelaunt geht es zurück in die Stadt, wo wir den restlichen Tag beim Stadtfest ausklingen lassen. Zwei Wienern feiern mit Wels 800 Jahre.

Strecke lt. Angabe: rund 7 km, wobei der eigentliche Start- und Endpunkt beim Gemeindeamt in Thalheim bei Wels ist. Wir sind aber vom Gösserbräu in Wels losgegangen und dort auch wieder zurückgekommen. So kommen bei uns noch geschätzt rund 2 km dazu. Sowie noch etliche Kilometer beim Besuch des Stadtfestes

Höhenmeter: lt. Internet knapp 100

Start und Ziel: Eigentlich beim Gemeindeamt in Thalheim bei Wels, wir sind vom Gösserbräu in Wels gestartet

Unsere Dauer inkl. Fotos und Pause: 4 ½ Stunden inklusive Mittagspause in Schauersberg. Gerechnet habe ich vom Beginnort bis zur Pause im Lokal oberhalb der Traun.

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Verpflegung bei Bedarf mitnehmen, wir haben einige Bankerl gefunden.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

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Wien, 25.06.2022