Sagenhafter Femelwald

Sulzbach an der Murr, Baden-Württemberg, Deutschland

Es regnet wieder einmal.

Langsam könnten wir Regionen, die unter monatelanger Dürre leiden, anbieten uns auf Urlaub einzuladen. Denn unsere spärliche Urlaubszeit im Jahr 2023 ist im Regen abgesoffen. Das war schon so in Niedersachen, Sachsen und Thüringen. Trotzdem wir sind zum Wandern da, also ab in die wetterfeste Kleidung und los. Unsere Hoffnung, die Feen am Premiumwanderweg im Femelwald sind uns gut gestimmt und lassen die Sonne scheinen, erfüllt sich nicht.

Wir beginnen am Wanderparkplatz Seitenbachtal und folgen brav den Schildern bis zu den historischen Gruhsteinen. Auszug aus der Tafel vor Ort:

"Im 16. bis 19. Jahrhundert, als Bauern, Knechte, Mägde, Boten, Hausierer oder Händler schwere Lasten noch mit Rückentragen oder auf dem Kopf beförderten, gab es viele solcher "Ruhesteine" oder "Gruhbänke", auf denen die Lasten während einer Ruhepause abgestellt werden konnten. Diese Ruhesteine waren deutlich höher als normale Sitzbänke."

Und weiter unten im Text erfährt man, dass die Sulzbacher "Gruhsteine", ausschließlich zur Abstellung von Särgen verwendet wurden. Hier hielten die Sargträger, die aus den Bergteilorten die Särge nach Sulzbach trugen zum letzten Mal, ehe das letzte Stück bis zur Kirche gegangen wurde.

Rutschend und bis zu den Knöcheln im Gatsch setzen wir unsere Zeitreise fort und erreichen einen Hohlweg. Solche Hohlwege gibt es bei uns in Österreich auch, wie schon öfters bei unseren Wanderungen gesehen.

Auf einer Bank wartend begegnen wir den sieben Zwergen. Wir versprechen im dichten Nebel nach dem Schneewittchen Ausschau zu halten und rutschen mehr als wir gehen in einem mystisch dunklen Wald bergab und stehen plötzlich am Ausgangspunkt.

Also irgendwas haben wir falsch gemacht, denn statt der eigentlich 6,6 km sind wir nur in etwa die Hälfte gegangen. Vielleicht haben uns auch die Feen die Taferl umgestellt und so die beiden durchnässten Wiener Großstadtwanderer zurück zum warmen Auto geschickt? Wenn es so war, dann ein riesiges Dankeschön, denn Hand aufs Herz, wir haben für heute genug vom Wandern. Nun ab ins Hotel und uns trocken legen.

Angaben lt. Internetrecherche – gefunden im Vorfeld.

Strecke: eigentlich 6,6, bei uns war es rund die Hälfte

Höhenmeter: 333

Tourbeschreibung: leicht

Wo geht es los? Wie kommt man hin?

Start und Ziel: Wanderparkplatz Seitenbachtal

Anreise: Auto - Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos.

Öffentlich: nur zu Fuß vom Ort Sulzbach an der Murr

Empfehlung für Gruppen: Wanderbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?

Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung

Unsere Dauer inkl. Fotos: rund 1 ¼ Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: nein

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:

Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert, wobei wir eben die Runde trotz Markierung halbiert haben

Kinderwagen: nicht geeignet

Rollstuhl: nicht geeignet

Fahrrad: nicht geeignet

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: Wald, Forststraße

Was noch wichtig/interessant ist: Bei Regenperioden sehr rutschig und gatschig

Tipp am Rande: Folge uns auf Facebook und/oder Instagram. Wir berichten laufend über schöne Wanderungen und – sofern uns bekannt – über neue Wandertermine.

Wanderung Nummer 290 seit 29.08.2020

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 24.10.2023