Stopfenreuther Donaurunde

Stopfenreuth, Weinviertel, Niederösterreich

Wo einst Furten die Überquerung der Donau ermöglichten, liegt heute Stopfenreuth. Bereits in vorchristlicher Zeit nützte die Bernsteinstraße diese Furten und die Römer errichteten einen Brückenkopf. Weltbekannt wurde die Region im Jahre 1984 durch die Besetzung der Hainburger Au mit der Wirkung der Gründung des Nationalpark Donau-Auen. Und unsere Runde führt uns heute auf befestigten und erlaubten Wegen mitten durch das Augebiet.

Wir starten bei der Au-Terrasse und verlassen alsbald den Treppelweg, um der Donau "Hallo" zu sagen. Die leichten Wellen treffen auf das steinige Ufer. Leider ist das Wetter trüb und von der vielbesungenen blauen Donau nichts zu erkennen.

Schon bald folgen wir wieder dem Treppelweg. Es ist unglaublich leise. Kaum Vögel oder andere Geräusche zu hören. Selbst wir schweigen. Ausnahmsweise. Einfach nur einmal abschalten, die Stille genießen, den Gedanken freien Lauf lassen und mit der Natur eins zu sein. Einfach raus aus dem Großstadtmief und rein in die Stille der Natur.

Den ersten Wegweiser mit "Stopfenreuth Rundweg 1,6 km" lassen wir vorerst unbeachtet und wandern noch ein Stück weiter. Linker Hand passieren wir die Schwalbeninsel, die sich inmitten der Donau erstreckt und die letzte große natürliche Donauinsel ist. Vor der Donauregulierung kam hier häufig die Fluss-Seeschwalbe vor, auf sie geht der Name zurück. Die Insel darf nicht betreten werden, da sie Rückzugs- und Brutort für viele Vogelarten und somit ein Vogelschutzgebiet ist. Apropos Vögel, ich freue mich extrem, habe ich den drittkleinsten Vogel Europas, den Zaunkönig vor die Kamera bekommen und wenigstens ein scharfes Foto ergattert.

Am Ende der Insel drehen wir wieder um und folgen sodann den vorab nicht beachteten Wegweiser. Und endlich! Da sind sie! Die ersten Schneeglöckchen der Saison. Noch sehr zaghaft schauen sie aus dem mit Laub bedeckten Boden. Ich freue mich sehr, denn wenn die Blüte richtig einsetzt, ist eine gemütlich ruhige Auwanderung aufgrund der vielen Besucher und Fotografen ohnehin nicht mehr möglich.

Wir überqueren den Roßkopfarm und kommen bald auf eine Freifläche, die wir bis zur Dammkrone des Marchfelddamms folgen. Wir biegen rechts ab und folgen dem Damm bis zum Au-Informationszentrum. Zurück geht es über die Uferstraße mit den letzten Einblicken in das naturbelassene Augebiet bis zum Ausgangspunkt.

Als kleine Belohnung gibt es Schweinsbraten aus dem Krisenkochbuch.

Strecke lt. Angaben: 4,6 km, wir haben die Runde auf rund 7 km verlängert

Höhenmeter lt. Angaben: keine nennenswerten

Start und Ziel: Au-Terrasse Stopfenreuth

Unsere Dauer inkl. Fotos, Tierbeobachtungen, einer Teepause: 2 ½ Stunden

Kleiner Tipp aus Sicht der Großstadtwanderer: Verpflegung bei Bedarf mitnehmen. Entlang der Route haben wir nur eine Rastmöglichkeit beim Roßkopfarm gefunden.

Beschilderung am Tag unserer Wanderung: durchgehend und übersichtlich markiert.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 06.02.2022