Das Rax-Schneeberggebiet im Kleinformat

Schwarzau im Gebirge, Industrieviertel, Niederösterreich

Durch Zufall bin ich auf den Naturpark Schwarzau im Gebirge, einen der kleinsten, jedoch auch einen der schönsten Niederösterreichs gestoßen. Viel Infomaterial findet sich im weltweiten Netz nicht, deshalb war die Neugierde besonders groß. Für Heute werden Temperaturen bis weit über 30 Grad angesagt und so hoffen wir auf einer Seehöhe von über 600 m etwas Abkühlung zu finden.

Gleich zu Beginn laden uns hölzerne Bänke zur Frühstückspause ein. Das vor Ort geöffnete WC wissen wir sehr zu schätzen. Eigentlich hatten wir vor, den kurzen Naturparkrundweg zu gehen. Bei der Hitze sollte uns diese Runde vollkommen reichen.

Leicht ansteigend geht es gleich entlang des Klafferbachs los. Herrlich erfrischend ist die Luft, während wir "spektakuläre" Wasserfälle und das intakte Wasserrad bestaunen.

Schon bald passieren wir das Hirschgehege und suchen im weitläufigen Areal nach den Gämsen. Manchmal ist das Glück auf Seiten der Großstadtwanderer und wir sind gerade vor Ort, als die Fütterung beginnt.

Der nette Einheimische empfiehlt uns dann, unsere Runde auszudehnen. Vorbei an der Herren- und Frauengrotte, die Bergstraße entlang.

Herrliche Aussichten wurden uns prognostiziert und haben uns trotz der drückendheißen Stimmung weitergehen lassen.

Wir sollten den schweißtreibenden Weg nicht bereuen, auch wenn ich während der immer weiteren Steigung schon gerne mal das Handtuch geworfen hätte.

Dennoch, diese traumhafte Landschaft, diese Stille, diese herrliche Luft trotz der Hitze und dieses Gefühl, als Großstädter, in eine vollkommen andere Welt abzutauchen, lassen uns Schritt für Schritt weitermarschieren.

Die Voraussagung des Einheimischen "und dann geht es ein Stück steil bergab, aber ihr schafft das schon" wird uns noch, zusätzlich zum Schweiß, Angstperlen auf die Stirn treiben.

Der rotmarkierte Weg führt zurück nach Schwarzau im Gebirge. Vorab etwas schmäler durch den Wald, dann sehr schmal entlang des Abgrundes. Mensch, nur nicht ausrutschen schießt es mir Großstadtwanderer durch den Kopf. Runterschauen will ich ohnehin nicht. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind am Kirchensteig von großem Vorteil.

Wenn gleich dieser Weg ein besonders schöner ist. Uns in seinem Bann zieht und uns mit der Natur verschmelzen lässt. Nun fühle ich mich selbst wie eine Gämse. Bewusst setzen wir jeden Schritt und brauchen, gegenüber dem einheimischen Wanderer, der uns irgendwann überholt, gefühlt ewig, bis wir zwischen den Bäumen den ersten Blick auf den Naturparkeingang und den Parkplatz erhaschen.

Auf unserer Runde haben wir unzählige Insekten gesehen. Wunderschöne Pflanzen vor die Kamera bekommen und einige Eidechsen gesehen.

Wir haben den großen Kinderspielplatz und Streichelzoo im Naturpark erreicht. Noch ein paar Schritte am Fischlehrpfades entlang der Schwarza und wir sind wieder am Ausgangspunkt.

Ich hole Getränke aus dem Auto und wir lassen den Wandertag gemütlich im Schatten ausklingen, während schwere Gewitterwolken aufziehen. Drei Donner später treten wir die Heimreise an.

Übrigens, wir waren circa 3 1/4 Stunden mit Fotopausen und Tierbeobachtungen unterwegs. Unsere große Wanderpause war unser Frühstückshalt gleich am Eingang vom Naturpark, daher fällt diese heute aus der Zeitrechnung. Der gesamte Weg war schätzungsweise rund 7 Km bei rund 255 Höhenmetern.

Weitere Beschreibung unter

https://www.naturpark-falkenstein.at/wandertouren-npf

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

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Wien, 19.06.2021