Der Wald als Entspannungszentrum

Lichtenegg, Industrieviertel, Niederösterreich

Alleine schon die Anreise auf immerhin 833 m ist atemberaubend schön. Jede Kehre bietet neue umwerfende Ausblicke, nicht umsonst heißt es hier auch die "Bucklige Welt". Das Wetter kann sich wieder nicht entscheiden und so wechseln sich grandiose, neblige und verhangene Fernsichten.

Kurz nach dem Gasthof Maria Schnee steht schon die Übersichtstafel der >>tut gut<< Wanderwege. Noch sind wir unschlüssig, ob wir Route 1 oder die längere Route 2 einschlagen. Wir haben noch Zeit, denn vorerst laufen beide Routen parallel. Als erstes statten wir der Wallfahrtskirche Maria Schnee einen Besuch ab. Ziel der Prozessionen von Lichtenegg am 3. Bittag und am Markustag.

Weiter führt der Weg über ein kurzes Wiesenstück direkt in den Wald. Anscheinend muss das Wetter immer weiter zu ziehen, denn der Wald wirkt immer finsterer und mystischer auf uns Großstadtwanderer.

Die Route ist wie immer bei >>tut gut<< Wanderwegen gut beschildert. Die Strecke führt auf weichem Waldboden. Einmal auf breiten Wegen, dann auf schmalen Steigen. Wir steigen über gefallene Bäume, durchqueren mehrmals den Spratzbach, der uns plätschend begleitet und umarmen einen Baum, um nicht auf den glatten Steinen auszurutschen. Etwas Trittsicherheit und festes Schuhwerk ist auf alle Fälle wertvoll.

Die Gemeinde Lichtenegg ist zu beachtlichen 49 % mit Wald bedeckt. Wir ziehen die frische Luft in unsere Stadtlungen, lassen der Phantasie freien Lauf und genießen die Ruhe. Vögel zwitschern ihre Lieder, der Bach fließt seine Route und die Baumspitzen wiegen sich im Wind. Hin und wieder fallen ein paar Regentropfen durch das dichte Blätterdach.

Ehe wir zur Trennung von Route 1 und Route 2 kommen, entscheidet der stärker werdende Regen unseren Weg und so folgen wir der kürzeren Strecke bis zum Waldspielplatz. Der Regen hat sich wieder verzogen und für kurze Momente scheint goldfarben die Sonne auf den Waldboden. Wirklich verrückt heute.

Wir machen unsere Wanderpause am Spielplatz. Die Bank ist zwar taufrisch, aber sitzen tut jetzt beim Essen und Trinken richtig gut.

Gestärkt machen wir uns auf den restlichen Weg. Regen und Sonne wechseln sich ab. Bald verlassen wir den Wald und sehen wunderbare Wolkenstimmungen. Ein wechselndes Wetter hat auch einen ganz besonderen Reiz.

Noch ein Stück über eine Wiese, dann eine kurze Waldpassage und Maria Schnee grüßt uns in einem kurzen Sonnenmoment.

Schon bald erreichen wir unser Auto, es regnet schon wieder. Na, dann, Autotür zu und Abfahrt. Trotz der Wetterkapriolen war es eine erfrischende und erholsame Wanderung.

Ehe wir über die Bundesstraße nachhause pendeln, statten wir dem Windrad mit Aussichtsplattform in der Rotte Pesendorf auf 800 m Seehöhe noch einen Besuch ab. Aufgrund Corona sind derzeit keine öffentlichen Führungen. Macht nichts, die 300 Stufen wären ohnehin bei traumhafter Weitsicht sinnvoller. Wir kommen sicher wieder.

Abends gibt es aus dem Krisenkochbuch Rindsgulasch.

Übrigens, wir waren circa 3 Stunden mit Fotopausen und einer Wanderpause unterwegs. Der gesamte Weg war 5,1 Km bei rund 145 Höhenmetern sowie ca. 7.300 Schritten.

Weitere Beschreibung und Karte unter https://www.noetutgut.at/gemeinde/tut-gut-wanderweg/

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

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Wien, 30.05.2021