Höllental

Hölle, Bayern, Deutschland

Der Sage nach, soll sich hier einst ein mutiger Köhler bei Nacht mit dem Teufel angelegt haben.

Wutentbrannt stampfte der rote Geselle mit seinem Pferdefuß auf. Daraufhin soll sich die Schlucht des Höllentals aufgetan haben. Heute führen zahlreiche markierte Wanderwege in einer Gesamtlänge von mehr als 30 Kilometern durch das Höllental, das unmittelbar an der bayrisch-thüringischen Landesgrenze des Frankenwaldes liegt.

Aufgrund einer Straßensperre, einer Umleitung und der wienerischen Gemütlichkeit, nach dem Motto, wir werden schon eine Lösung finden, fahren wir gerade durch den Ort Hölle. Dieser ist für sein Heilquellwasser bekannt. Unter "HöllenSprudel" werden pro Stunde rund 40.000 Flaschen abgefüllt und werden von hier nach Bayern, Thüringen und in einige Großstädte weltweit, verkauft.

Mittlerweile sind wir am Wanderparkplatz Hölle angekommen und versuchen uns anhand der Wanderkarte zu orientieren. Wir beginnen mit dem Kanzel-Weg, der anfangs recht gemütlich weit oberhalb der Selbitz verläuft. Nach der Kanzel geht es, zumindest für uns Großstadtwanderer, recht anspruchsvoll über den Felsenpfad bergab. Endlich angekommen, stehen wir beim Wasserkraftwerk Höllental, überqueren den Jungfernsteg und folgen dem einladend breiten Wanderweg bis Schmidtenhammer.

Hier erwartet uns im alten Bahnhof ein Besucherzentrum mit tollen Infos zu Land und Leute, Geschichte und Geologie. Wir sehen die alte Höllentalbahn, deren Strecke 1971 still gelegt wurde. Erfahren mehr über das Diabas-Gestein im Höllental, die dem untermeerischen Vulkanismus entstammen. In der Steinzeit nutzte man das harte Gestein zur Herstellung von Äxten und Beilen, später für Säulen und andere Denkmäler und Bildhauerarbeiten. Noch heute befindet sich entlang der Wanderroute eine Eisenbahnbrücke aus Diabas-Gestein.

Ein Besucher-Bergwerk empfängt neugierige Wanderer. Wir ziehen aber einen Halt in der angrenzenden Gaststätte vor.

Nach einer Stärkung geht es gemütlich zurück bis zum Wasserwerk. Der Weg ist breit und relativ eben, diese Strecke – und sogar noch weiter bis zum Teufelsteg – geht mit Kinderwagen, Rollstuhl und Fahrrad. Wer es abenteuerlich möchte, wählt den Walderlebnispfad (Trittsicherheit erforderlich). Noch höher hinaus geht es direkt zum Hirschensprung, den wir aber diesmal nur von unten sehen.

Wir genießen lieber den Anblick der etwa 28 m hohen Fontäne, die nur zu Demonstrationszwecken bei schönem Wetter in Betrieb ist. Begutachten die Eisenbahnbrücke aus Diabas-Gestein und überqueren den Teufelsteig. Von nun an geht es, vorbei am einstigen Rebecca-Stollen, bergauf zurück zum Ausgangspunkt.

Strecke lt. Angabe: keine Ahnung, Parkplatz – Schmidtenhammer sind rund 3,5 Km angegeben. Retour waren es schätzungsmäßig ebenso viele. Wie schon erwähnt, gibt es aber einige Möglichkeiten.

Höhenmeter lt. Angabe: 272

Tourbeschreibung lt. Angabe: mittel. Dem stimmen wir gerne zu.

Start und Ziel: Wanderparkplatz P3, Naturlehrpfad Hölle

Anreise: mit dem Auto, Parkplätze vorhanden. Am Tag unserer Wanderung kostenfrei und gut ausgeschildert. Der Parkplatz ist mehr oder minder mitten im Wald – nicht schrecken lassen.

Unsere Dauer inkl. Fotos, Besuch im Infocenter, Mittagspause: rund 4 Stunden

Wichtiges: Großstadtwanderer

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht:

Am Tag unserer Wanderung gut markiert. Praktisch finde ich immer die Kilometerangaben.

Erster Teil unserer Runde (bis Wasserwerk) für Kinderwagen, RollstuhlfahrerInnen und RadfahrerInnen nicht geeignet.

Hunde an der Leine kein Problem.

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, jedoch nur wenige Rastmöglichkeiten gefunden. Gastronomie in Blechschmidtenhammer vorhanden – Öffnungszeiten beachten. Hier gibt es ebenso Parkplätze – am Tag unserer Wanderung kostenfrei.

Wanderung: 235 seit 29.08.2020

Wien, 10.04.2023

Transparenz

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at. Text bei Renate Stigler. Keine bezahlte Werbeeinschaltung. Bei diesem Text handelt es sich um persönliche Erfahrungen, die eine werbende Wirkung haben könnten! Weiters ist es eine Momentaufnahme am Tage unseres Besuches.