SternGartl Blick

Hellmonsödt, Mühlviertel, Oberösterreich

Hellmonsödt? Klingt nach Skandinavien, findest du nicht?

"Vielfach wurde die Entstehung des Namens Hellmonsödt mit der Gefangennahme des Königs Wenzel auf der Burg Wildberg in Zusammenhang gebracht: Nach der einen Sage soll ein Hans Helmon oder Hellman eine Botschaft des Königs zu seinen Getreuen nach Böhmen gebracht haben und dafür das Gebiet von Hellmonsödt erhalten haben. Der Ort wäre nach ihm "Helmonsöde" benannt worden. Eine andere Sage berichtet gar, dass der Gefangene König Wenzel von seinem Zimmer im Bergfried aus in einer Nacht auf die Hochfläche schaute und ausrief: "Hell scheint der Mond auf die Ödt"! So soll der Name entstanden sein.

Widerlegt werden beide Namensdeutungen dadurch, dass der Ort schon 1260, also viele Jahre vor der Gefangenschaft König Wenzels in Wildberg, in einer Urkunde genannt wurde." So beschrieben findet man die Namensentstehung auf der Gemeindehomepage.

Damit wir uns nicht weiter gedankenverloren auf den Rundweg machen müssen, verrät die Homepage auch die wahrscheinliche Wahrheit:

"Gundacker von Steyr, Herr von Wildberg 1140 - 1180, der dieses Höhengebiet besiedelte, hatte einen Bruder, Helmhart, dem er dieses Gebiet überlassen hatte. Eine Ödt wurde damals ein Gebiet genannt, das groß genug war, eine ganze Sippe zu ernähren. Die Ödt des Helmart wäre danach "Helmhartsödt" gewesen."

Wie auch immer, sobald man bei den Schulen das verbaute Gebiet verlassen hat, taucht man alsbald in ein bezauberndes, relativ flaches Erholungsgebiet, den Breitlusserwald, ein. Ruhig ist es hier, zauberhaft schön und unzählige Tiere begleiten unsere Wanderung.

Wir verlassen den Wald, streifen ein paar einzelne Häuser und schrauben uns das Bergerl hoch zur Aussichtswarte SternGartl Blick. Ist nur ein kleiner Anstieg, aber mir treibt er schon wieder den Schweiß auf die Stirn. Noch mehr ins Schwitzen gerate ich beim Anstieg auf den Aussichtsturm. Dafür werde ich aber mit einem traumhaften Weitblick belohnt, den ich genießen kann, sobald ich wieder Luft bekomme. 130 Stufen wollten bezwungen werden. Zu unseren Füßen liegt die Region Sterngartl Gusental, die sich von der Landeshauptstadt Linz im Süden bis zur tschechischen Grenze im Norden reicht.

Zurück auf ebener Erde legen wir eine kleine Wanderpause ein. Danach geht es wieder bergab und lt. Wanderplan vis-a-vis in den Wald. Nur dann verlieren sich, die bis hierher netten Wanderschilder. Wir gehen der Nase nach, fragen einen Jogger, der uns auf eine weitere Route schickt. Taferl finden wir keines mehr, dafür kommen wir irgendwann wieder auf die bereits gegangene Route. Irgendwas passt nicht ganz.

Jedoch ist dieser Irrläufer vollkommen wurscht, egal wo man geht, es ist herrlich. Saubere Natur, Ruhe, Tiere, Pflanzen und kaum Höhenmeter. Alle Wege führen wieder retour nach Hellmonsödt. Und alle Wege führen erholsam mitten durch den Breitlusserwald. Und so kommen wir zurück zum Ausgangspunkt. Nur Elch sind wir halt keinem begegnet, hier in Hellmonsödt. Also doch nicht Skandinavien, so einen Steinwurf von Linz entfernt.

Strecke lt. Angabe: ca. 8 Km

Höhenmeter: rund 160

Start und Ziel: Parkplatz bei den Schulen. Normalerweise startet der Weg am Marktplatz, dort gibt es aber nur eine kostenpflichtige Kurzparkzone.

Unsere Dauer inkl. Fotos, Pause beim Aussichtsturm: 3 ¼ Stunden

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Am Tag unserer Wanderung Beschilderung bis zum Turm perfekt, danach haben wir keine Beschilderung mehr wahrgenommen.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 03.05.2022