Eiserner Vorhang Weg

Guglwald, Mühlviertel, Oberösterreich

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Die Zollhäuser sind leer und verlassen. Die Schranken sind abgebaut und Stacheldrahtzaun gibt es nur noch beim Denkmal.

Den Staatenübertritt erkennen wir nur noch an den Schildern. Ohne mit der Wimper zu zucken, haben wir Österreich verlassen und stehen auf tschechischem Staatsgebiet. "Null Problemo", wurde Alf triumphieren.

Wo von einer Minute auf die andere plötzlich Grenzen vollzogen, Stacheldraht aufgebaut, Wachtürme und Bunker errichtet und Familien auseinandergerissen wurden, erblüht heute neues Leben.

Damals, 1946, folgten in der Todeszone auf den Stacheldrahtzaun ein breiter Minengürtel, danach ein sorgfältig beackerter Streifen, auf dem sich die Spuren von Flüchtenden nachvollziehen ließen, dann ein Abschnitt, der mit Stolperdrähten verspannt war, und schließlich wieder ein Stacheldrahtverhau.

Heute ist alles Naturschutzgebiet und der Wanderweg in der ehemaligen Todeszone gut ausgeschildert. Dennoch beschleicht uns die ganze Runde so ein ungutes Gefühl. Wir gehen in einer Zone, wo damals jeder wusste, dass es für jedermann gefährlich war, diese Grenze auch nur geringfügig oder unabsichtlich zu übertreten. Eine Festnahme durch die Grenzorgane, eine schikanöse Überprüfung und eine manchmal tagelange Einvernahme durch die kommunistischen Behörden waren die Folge.

Noch wissen wir nicht, dass wir am Ende mit einem Zeitzeugen ins Gespräch kommen werden. Die Dramatik klingt noch heute in seinen Erzählungen mit. Schilderungen der Wahrheit aus Sicht eines Kindes, das damals die Welt nicht mehr verstand.

Wer mehr über das Leben an der "toten" Grenze sowie das Ende des kalten Krieges erfahren möchte, der ist beim Mahnmal Eiserner Vorhang richtig. Auch wir erwandern den kurzen Weg, nach Ende des Rundwanderweges Eiserner Vorhang Weg, zum Mahnmal, um mehr in diese Thematik einzutauchen.

Strecke lt. Internetangabe: 5,5 km

Höhenmeter lt. Internetangabe: rund 103

Start und Ziel: Hotel Guglwald, bzw. Wandererparkplatz bei der alten Zollstation. Bushaltestelle vorhanden.

Unsere Dauer inkl. Fotos und längerer Pause: 2 ½ Stunden

Unsere Wandertipps: Großstadtwanderer

Zusätzliche Hinweise aus unserer Sicht: Am Tag unserer Wanderung sehr gut beschildert. Verpflegung bei Bedarf mitnehmen, jedoch keine Rastmöglichkeiten gefunden. Kein Lokal auf der Strecke.

Wien, 18.07.2022 

Transparenz

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at. Text bei Renate Stigler. Keine bezahlte Werbeeinschaltung. Bei diesem Text handelt es sich um persönliche Erfahrungen, die eine werbende Wirkung haben könnten! Weiters ist es eine Momentaufnahme am Tage unseres Besuches. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit dieser Informationen sowie für gegebenenfalls daraus resultierenden Schaden übernehmen.

Achso, wenn du Rechtschreibfehler findest, dann kannst du es mir gerne sagen oder dir behalten. Ich mache mir dann einfach wieder welche.