Rundweg Hochram

Gablitz, Industrieviertel, Niederösterreich

Unser heutiges Ziel ist der Troppberg. Ein 542 m hoher Berg im nördlichen Wienerwald. Los geht es beim Gemeindeamt in Gablitz, direkt auf der Linzer Straße.

Vorab geht es mal bergab, um dann gleich in der Kirchengasse leicht anzusteigen. Bei der Hauersteigstraße, beim großen Holzkreuz, gehen wir der Beschilderung "Troppberg" nach. Gemütlich geht es am Forstweg durch einen herrlichen Wald stetig, aber ohne Anstrengung bergauf. Irgendwann stoßen wir auf eine Weggabelung. Hätte ich früher gewußt, was uns erwartet, hätten wir auf den einladenden Holzbänken unsere erste Teepause gehalten.

Aber nein, voll motiviert folgen wir dem Weg ein Stück bergab, um dann einfach nur noch nach oben zu schauen. Für Großstadtwanderer ein Blick auf den Himalaya. Der gelbe Pfeil "Troppberg" lässt uns keine andere Wahl und so zerren wir unsere üppigen Großstadtkörper nach oben. Immer mehr stehen wir im restlichen Schnee. Kaum zu glauben, aber immerhin kämpfen wir uns auf 542 m. Das erste Bergstück ist geschafft, es geht ein Stück gemütlich weiter. Wir atmen durch. Und dann kommt die nächste Steigung.

Geübte und erfahrene Einheimische lächeln sicher über diesen Hügel, für uns Großstadtwanderer liegt die Troppbergwarte aber irgendwo am Beginn des Himmels. Ich habe gar nicht gewusst, dass man bei knapp 3 Grad Plus so viel schwitzen kann. Gefühlte tausend Mal haben wir kurz angehalten, um Luft zu holen. 

Zwischen den Bäumen und Schneeresten erkenne ich bereits die erste und somit auch die ältere Troppbergwarte, die bereits 1870 errichtet wurde. Das Ziel spornt mich an und irgendwann kommen wir laut schnaufend bei den Warten an. Ja, genau bei den Warten. Einerseits der alten Warte, andererseits der 1991 neu erbauten Warte. Ich habe wieder Luft und erklimme die neue Plattform auf 24 m. Mensch, wie das wackelt und scheppert. Ängstliche Menschen bleiben bitte unten, immerhin sieht man überall durch die Gitterstufen hindurch. Ein mulmiges Gefühl. Aber oben angekommen vergesse ich fast meine Angst. Die Aussicht ist, obwohl es entgegen dem Wetterbericht nicht sonnig ist, beeindruckend. Ich sehe bis Wien und kann fast schauen, ob wir die Fenster offen gelassen haben. Weiter reicht der Blick bis zum Schneeberg, Ötscher und ins Tullnertal.

Nach dem Abstieg legen wir unsere Teepause ein. Danach geht es gestärkt, der blauen Markierung folgend, bergab. Schilder gibt es in dieser herrlichen Wanderregion genügend. Ein wahres Paradies für uns, die, wie treue Leser/innen wissen, immer gerne ohne technischen Firlefanz on tour sind. So folgen wir nun den Wegweisern Richtung Buchberg und weiter über die Hochram zur Hochramalpe.

Inzwischen ist die Sonne dem Rat des Wetterberichts gefolgt und hat sich zwischen den Wolken ihren Weg gebahnt. Schön, dass sie da ist, auch wenn sie vor ca. 45 Minuten mir auf der Warte noch willkommener gewesen wäre. Naja, alles kann man wohl nicht haben. Hätte ja auch schlimmer sein können - z.b. Nebel, Regen.

Der Weg führt durch herrlichen Wald - es lebe das berühmte Waldbaden - ohne weitere Anstrengung bis zur romantisch gelegenen Hochramalpe mit dem süßen, kleinen Teich, an welchem man im Sommer Boot fahren kann.

Ab jetzt sind es noch knapp 30 Minuten bergab bis zum Ausgangspunkt. Wir legen bei einer Holzbank entlang der Linzer Straße noch eine kurze Teepause ein. Danach erreichen wir gut gelaunt den Ausgangspunkt.

Heute führt uns unser Abendessen noch bis Italien, denn es gibt Pizza aus dem Krisenkochbuch.

Strecke lt. Angaben: 10,00 km

Höhenmeter: 315 lt. Internet

Start und Ziel: Gemeindeamt Gablitz, Linzer Straße 99. Direkt davor ist eine Bushaltestelle (Anschluss ab Wien/Hütteldorf) bzw. vis-a-vis ein P+R.

Unsere Dauer inkl. Fotos, zwei Teepausen, der Besteigung der Warte: 4 ¼ Stunden

Kleiner Tipp aus Sicht der Großstadtwanderer: Verpflegung bei Bedarf mitnehmen. Entlang der Route haben wir eine Handvoll Bankerl gefunden. Einkehrmöglichkeit erst auf der Hochramalpe. Der Weg ist, bis auf die eine Ansteigung zur Troppbergwarte gut zu gehen. Schwierig könnte es nur bei Regen und Eis werden, denn es gibt schon jetzt einige rutschige und matschige Stellen.

Beschilderung am Tag unserer Wanderung: Zuerst "Troppberg" - Markierung Blau. Dann ab Troppbergwarte weiter auf Blau bergab, an der Kreuzung dann Richtung Buchberg und Hochram - Markierung Grün. Ab Buchberg dann Markierung Rot - Richtung Hochramalpe und ab hier Richtung Gablitz. Etwas später dann Richtung Gablitz Gemeindeamt. Am Tag unserer Wanderung war die Beschilderung perfekt.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 15.01.2022