Hammerleitenrunde durchs Thurytal

Freistadt, Mühlviertel, Oberösterreich

Immer wieder fahren wir bei den Wanderhinweisen "Thurytal" auf dem Weg nach Freistadt bzw. zurück zu unserer Unterkunft zum Forellenwirt nach Mitterbach vorbei. Das war schon voriges Jahr so. Inzwischen habe ich unzählige wildromantische Fotos auf diversen Facebookseiten gesehen und so mussten wir auch einmal in dieses sagenumwobene Tal eintauchen. Das Thurytal mit Wanderbeginn am Wanderstein in Freistadt.

Anfangs geht es unspektakulär vorbei am Frauenteich und durch verbautes Gebiet los, ehe der Weg sich über die Schnellstraße legt. Die erste kleine Steigung für uns Großstadtwanderer, dafür mit "herrlichem" Blick auf das Endstück der Mühlviertler Schnellstraße S10. Nun gut, noch gibt es keine wirkliche Romantik, ich bin gespannt, was uns sonst noch erwarten wird. Auch die "Knödelhütte" ist leider nur noch sagenumwobene Vergangenheit und ich bleibe hungrig und neugierig.

Langsam wird der Weg waldreicher und verwunschener. Rauch steigt aus Hammer II. Wir haben Glück, ein Schmied ist vor Ort und wir dürfen nicht nur einiges über das Thurytal erfahren, sondern auch beim Schmieden eines Messers dabei sein.

Er gibt uns interessante Einblicke in die längst vergangene Schmiedekunst (Für Gruppen kann eine Vorführung im Tourismusamt gebucht werden! Achtung liebe Busfreunde, auch CÄSAR darf nicht bis vor Ort fahren - ein kleines Stück ist vom Parkplatz zu gehen! Oder gemütliche Anreise mit dem Biermobil)

Während das Feuer lodert, das Wasser der Feldaist donnernd über das alte Mühlrad ins Tal braust, erfahren wir Wissenswertes über Graf Thury, der dem Tal seinen Namen gab.

Da wird mir erstmals klar, dass ich immer dachte, Thury heißt der Fluss. Einst gab es hier 3 Thuryhammer, gespeist mit dem Wasser der Feldaist, die in der Nähe von unserem Quartier in Mitterbach entspringt. Vom 3. Thuryhammer stehen heute nur noch ein paar Mauerreste.

Der Teufel trieb hier sein Unwesen und versuchte immer wieder der Bevölkerung von Freistadt im wahrsten Sinne des Wortes Steine in den Weg zu legen - heute noch als Teufelssteine in der Feldaist zu sehen. Eine andere Sage berichtet über den Geldstein des Teufels, an dem er 77 Tage und 77 Nächte Geldstücke zur Besänftigung von zwei Riesen abschlug. Am Teufelsfelsen rumort es noch heute in manchen Vollmondnächten ganz unheimlich und danach riecht es tagelang nach Schwefel.

Ich verstehe, dass es dem Teufel und den Riesen hier so gut gefallen hat. Das wildromantische Tal hat seinen Reiz. Der herrliche Wald lädt zum, insbesondere in dieser Region, so beliebten Waldluftbaden (Führungen auf Anfrage) richtig ein. Eine Wohltat für uns Großstadtwanderer.

Leider hat der schöne Streckenabschnitt ein Ende und wir erreichen entlang der Helbetschlägerstraße die Ortschaft Neumühle und weiter die Ortschaft Vierzehn. Nach der Überquerung der B310 erreicht man die sogenannte Bockau. Hier kann man auf einer Forststraßenkreuzung rechts zur Stadtberghöhe wandern und einen herrlichen Blick über die mittelalterliche Braustadt Freistadt genießen.

Wir wechseln hier aber auf den Meditationsweg, da wir noch der Waldandacht einen Besuch abstatten möchten. Danach mischen wir noch ein Stück des Wasserwanderweges dazu und kommen an der Hubertuskapelle vorbei, ehe es wieder durch verbautes Gebiet Richtung Wanderstein geht.

Jetzt freue ich mich auf ein kühles Bier und ein gutes Essen in der Freistädter Brauerei. Als Entspannung für sportliche Wanderer empfiehlt sich in den Sommermonaten eine Runde Standup Paddeln am Frauenteich.

Strecke: ca. 10 km

Höhenmeter: 250

Start und Ziel am Wanderstein in Freistadt (Direkt beim Parkplatz auf der Promenade)

Unsere Dauer - inklusive Tierbeobachtungen, Fotopause: ca. 3 ½ Stunden

Kleiner Tipp: Getränke mitnehmen, entlang der Strecke keine Einkehrmöglichkeit. Wanderkarte aus dem Internet runterladen oder im Tourismuszentrum in Freistadt holen.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

TransparenzVerlinkungen im Bericht (außer die Großstadtwanderer) sind bezahlte Werbeeinschaltungen.

Wien, 26.07.2021