Die größte Kellergasse Niederösterreichs

Feuersbrunn, Niederösterreich

Feuersbrunn liegt zwischen der markanten Geländekante des Wagrams und des Henstbergs (Rosskopf). Es ist der nördlichste Ort der Marktgemeinde Grafenwörth und liegt rund eine Stunde Fahrzeit von Wien entfernt.

Erst 1601 und nach unzähligen Schreibweisen des 1149 urkundlich erwähnten Ortes als "Vuzzesbrunnen" wird er zu Feuersbrunn. Fest steht, dass der Ort bereits im Mittelalter große Bedeutung im Wein hatte. Heute ist Feuersbrunn international bekannt und ausgezeichnet. Einfühlsam schmiegt sich die Kellergasse, die als die größte in ganz Niederösterreich gilt, an die sanften Hügel.

Beschilderte Wanderwege suchen wir hier vergeblich, dennoch wagen wir uns an das Experiment. Aufgrund eines Postings der letzten Tage auf Facebook über die herrliche Blüte in der Kellergasse wurden wir neugierig. Bei der Suche im Netz nach einem Wanderweg fand ich die herrlich genaue Beschreibung von Stephan von www.weinbergwandern.at. Dazu kommt noch, dass ich schon oft mit unseren Busgruppen bei einem Heurigen in der Kellergasse zu Gast war, also sollte ein Verlaufen nicht möglich sein.

Wie immer mache ich nun keine Abschreibübung von Wanderroutenbeschreibungen, sondern erzähle über unsere Erlebnisse. Und so geht es vom Parkplatz in leichter Sonne und einem Lüftchen los. Herrlich die Aussicht durch die blühende Allee auf den Kellerberg mit seinen Weinkellern.

Hasen spielen in den noch recht kahlen Feldern, Rehe auf Futtersuche durchstreichen die Gegend. Schmetterlinge und Insekten fliegen vereinzelt. Es ist recht frisch für Ende April und der Wind legt an Stärke zu, je weiter wir das verbaute Gebiet verlassen.

Hin und wieder raschelt es neben uns. Wir sehen Eidechsen und Ziesel davon flitzen. Leider sind die Tiere hier kaum Menschen gewöhnt und somit recht flott auf der Flucht. Ebenso fliegt ein Wiedehopf über unsere Köpfe hinweg.

Der Weg ist angenehm und schraubt sich Lage um Lage nach oben, bis wir bei der Engabrunner Warte angekommen sind. Trotz des diesigen Wetters bietet sich eine unglaubliche Weitsicht. Die große Steinbrille ermöglicht uns besondere Ein- und Ausblicke in die Landschaft.

Hier halten wir unsere Pause. Diesmal mit Tee, Bier für Chef, Knabbernossi, Salzstangerl und süße Leckereien vom Bäcker im Ort sowie Schokolade von Hauswirth.

Der Weg führt an einem Kinderspielplatz, vorbei an Weingärten und durch kleine Waldgebiete weiter. Hasen und Rehe jagen durch die Weingärten, Vögel zwitschern ihre Lieder. Bald stoßen wir auf eine weitere Raststation mit einer einladenden Sonnenliege, die auch ohne wirklicher Sonne für willkommene Entspannung sorgt.

Von nun an geht es bergab durch die Kellergasse. Die Stationen, wie den Lössplatz, den Pavillon zu Ehren Herrn Franz Zelenka, Erfinder der Zelenka-Rebschere, sowie das Denkmal zu Ehren des Mittelalterlichen Dichters Konrad von Fußesbrunnen streifen wir nur rasch. Überall befinden sich ausführliche Informationstaferl und Sitzmöglichkeiten, nur ist es mittlerweile doch schon recht kalt geworden. Der Sturm wird immer heftiger, die Sonne hat sich verzogen und wir sehnen uns nach einem heißen Tee. Daher geht es raschen Schrittes zurück zum Auto.

Nun geht es wieder nach Hause. Abends gibt es aus dem Krisenkochbuch Wurstfleckerl.

Übrigens, wir waren circa 3,5 Stunden mit Fotopausen, Tierbeobachtungen sowie einer Teepause unterwegs. Der gesamte Weg war ca. 8 Km bei rund 130 Höhenmetern.

Weitere Beschreibung und Karte unter https://www.weinbergwandern.at/region/wagram/von-feuersbrunn-zur-engabrunner-warte/

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 27.04.2021