Wünschelrouten- und Naturparkweg

Dobersberg, Niederösterreich

Im nördlichen Waldviertel liegt Dobersberg, das von der Deutschen Thaya durchflossen wird. Wir wagen heute die knapp 2 stündige Autofahrt bis zur Kirche. Hier befindet sich der Haupteingang zum Naturpark Dobersberg, der mit rund 200 ha direkt am nördlichen Thayabogen liegt. Eine naturnahe Flusslandschaft mit Auwaldresten, Hang-Schluchtwäldern und weitläufigen Feuchtwiesen liegt vor uns. 

Wir haben uns für den Wünschelroutenweg, jedoch ohne Wünschelroute, entschieden.

Erfrischend geht es in zweierlei Hinsicht los. Links neben uns rauscht die Thaya durch die Landschaft, über uns tobt ein heftiger Wind. Die Wolken schieben sich im Eilzugstempo vor die Sonne und geben sie zugleich wieder frei. Noch ist es früher Vormittag und, wie für das Waldviertel üblich, recht frisch.

Anfänglich führt der Weg entlang des Waldlehrpfades. Wir begegnen kleinen und großen Tieren. Unglaubliche Landschaftsausblicke begleiten uns.

Bald geht es durch den architektonisch sehenswerten Holzsteg über die Thaya. Blicke auf eine herrliche Aulandschaft werden uns Großstadtwanderern direkt vor die Füße gelegt.

Manchmal ist der Weg breit, dann ein Naturgüterweg, dann wieder geht es über einen halbverwachsenen Forstweg. Dazwischen fordern uns immer wieder die kleinen abenteuerlichen Passagen über kleine Wege, durch die Farnschlucht und hoch auf den Loreleyfelsen.

Wildromantisch liegt der Felsenteich vor uns, ehe wir die Arena Geomantica erreichen. Dazwischen entdecke ich immer wieder besondere Insekten und bin fasziniert, wie sie sich oft bemerkenswert tarnen können.

Ein Stück Straße, dann eine kleine Pause am Wildsaugatter. Die Wildschweine Nutsch, oder auch liebevoll Eberhart Nutsch genannt, und Uschi haben entzückenden Nachwuchs, den sie uns am Ende unserer Teepause doch noch stolz präsentierten. Auch Jacob ist anwesend.

Munter wandern wir den Weg bergab zu einen kleinen Bach, dann wieder bergauf. Queren die Bundesstraße und verschwinden bald im Wald um direkt auf den wildromantischen Loreleyfelsen zuzusteuern. Ich fühle mich wie die berühmte Frau Lurley aus dem Märchen von Brentano. Nur dass ich kein langes blondes Haar zu kämen habe und auf der Thaya keine Schiffe verkehren.

Romantisch in Gedanken führt uns der Weg durch die enge Farnschlucht. Ein wichtiger Lebensraum heimischer Farnarten, gespickt mit interessanten Schautafeln.

Bald haben wir das Ende des Naturparks erreicht. Noch ein kurzes Stück und wir sind wieder bei unserem Auto.

Abends gibt es mal nichts aus dem Krisenkochbuch, sondern die Köstlichkeiten vom Einkauf am Bauernmarkt in Mold am Rückweg.

Übrigens, wir waren circa 4 Stunden mit Fotopausen, Tierbeobachtungen und einer Teerast unterwegs. Unsere große Wanderpause war unser Frühstückshalt gleich am Parkplatz, daher fällt diese heute aus der Zeitrechnung. Der gesamte Weg war rund 8 Km bei rund 175 Höhenmetern.

Weitere Beschreibung und Karte unter https://www.naturparkdobersberg.at/data/_naturparke/mediadb/cms_mime/%7B5f8011bb-427e-7b7c-5142-017cb460b489%7D.pdf

Kleiner Tipp: Zuerst ist es Eigentlich Route 75, der Wünschelroutenweg, dann Route 73 der Naturparkweg. Ein wenig Orientierungssinn und Trittsicherheit ist empfehlenswert, da manche Markierung etwas verwirrend wirkt oder gänzlich fehlt. Z.b. steht bei der Grillstation kein schönes gelbes Taferl, sondern ein altes Holzschild mit WRErlebnisweg. Wir haben dann Wünschelroutenweg vermutet. Und einige Zeit ist anscheinend den Schildern "Jägersteig" zu folgen, somit wird die Route aber länger als eigentlich geplant. Wir sind doch als Großstadtwanderer immer ohne technischen Firlefanz ontour, diesmal wäre er aber sicher sehr hilfreich gewesen.

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

Transparenz

Wien, 13.06.2021