Zurück zum Ursprung

Adendorf, Murtal, Steiermark

Werner Lampert, Mitbegründer der Bio- und Nachhaltigkeits-Marke "Zurück zum Ursprung" bezeichnet das obere Murtal als ein besonderes Juwel gepflegter Landschaft. Ich nicke vor mich hin, während er fortsetzt, dass wir dankbar sein dürfen, in so einer gepflegten Landschaft leben zu dürfen.

Nun, leben tun wir hier als Großstadtwanderer nicht, aber wandern. Und wir sind nicht alleine. Kein Wunder, wenn es um das Zusammenbringen von Konsumenten und Produzenten geht. Der, von HOFER und der OM u.a. gesponserte und vom Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen in Kooperation mit der ARGE Murauer Bergbauern initiierte Wandertag soll uns Teilnehmern den Wert für die naturnahe Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen vermitteln. "Wissen wo es herkommt", besonders für uns Großstadtmenschen ganz wichtig, kennen wir doch die Lebensmittel normalerweise nur aus dem Supermarktregal.

Nach den Begrüßungsansprachen wandern wir los. Und juhu, es geht gleich mal bergauf. Klar, was auch anderes, werden wir auf der Runde eben Bergbauern, ja, sogar den höchsten Bergbauern der Region, besuchen. Gut ausgesucht, klopfe ich mir auf die Schulter, während mir schon warm wird.

Nach dem ersten Kilometer gibt es ein kleines Geschenk. Ab sofort wird uns der exklusive "Zurück zum Ursprung" – Rucksack auf unseren Wanderabenteuern begleiten. Und die kleine Jause im Inneren werden wir auf der rund 9,2 langen Rundwanderung mit traumhaften, wenn auch bisserl dunstigen Fernblicken genießen. DANKE!

Und es geht weiter bergauf. Immer wieder besteht die Möglichkeit mit dem Smartphone "Kuh-R"- Punkte entlang der Route zu scannen und spannende Informationen rund um die Region Murau, ihre vielfältige Natur und "Zurück zum Ursprung" zu erfahren. Jedoch kaum jemand bleibt stehen. Wir auch nicht. Wir konzentrieren uns lieber auf die traumhafte Landschaft, die Fernsicht und die Strecke, als auf das Handy, das uns ohnehin während der Woche "knebelt".

Langsam hat sich die Truppe der Wanderer etwas verteilt und so können wir immer wieder stehen bleiben und die herrliche Natur genießen. In einem Waldstück eröffnet sich uns ein wunderbarer Blick ins Murtal und hoch über unseren Köpfen erhaschen wir den ersten Blick zum Steinschloss, das der Höhepunkt der Wanderung auf immerhin knapp 1.200 m Seehöhe sein wird.

Kaum gesehen, sind wir schon da. Anstieg geschafft. Luft holen. Durchschnaufen. Das Team von Steinschloss verköstigt auf Wunsch die hungrigen Wanderer. Wir ziehen jedoch weiter, denn Hunger haben wir noch keinen. Dafür erkunden wir das Steinschloss, das bereits um das Jahr 1000 auf einem Felssporn unterhalb des Kreuzecks errichtet wurde. Aufgrund der Lage und Größe zählt es zu den eindrucksvollsten Anlagen Mitteleuropas. Und glaube mir, das ist mit 6.400 m2 Fläche echt groß. Wir müssen schmunzeln, denn das Steinschloss wurde, soweit bekannt, nie eingenommen. Hihi, bis heute, wenn rund 1.000 Wanderer durch die, vom Burgverein, liebevoll erhaltenen Räume strömen werden. Gigantisch, welche menschliche Meisterleistung hier seinerzeit ohne Handy und Computer erstanden ist. Am meisten faszinieren mich die Rundbögen. Ich kann mich gar nicht satt sehen. Als wir es zum ersten Mal von weitem gesehen haben, konnten wir nicht erahnen, wie groß dieses Anwesen, das bereits bei der Entstehung des Nibelungenlieds eine Ruine war, ist.

Über 3000 Jahre Menschenerbe begleiten uns auf dieser wunderbar ausgesuchten und gut markierten Route. Bäuerliche Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Beim Kräuterhof versorgen wir uns mit Naturcremen und Kräutersalz. Danach geht es gemütlich bergab. Zuerst ein Stück Straße, dann einen Teil, durch wohl sonst gesperrtes Gebiet mitten im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen, der heuer sein 40. Jähriges Jubiläum feiert.

Wir erreichen den Ausgangspunkt und holen uns bei den Bäuerinnen Mehlspeise und Kaffee. Schade ist nur, dass es im Ziel nichts Warmes mehr gibt, denn jetzt hätten wir Hunger. Und so machen wir uns mit leicht knurrenden Magen auf unseren Weg nach Pöllau, wo wir morgen beim EVG-Wandertag dabei sein werden. Ein herrlich entspannendes Steiermark-Wochenende mit vielen bleibenden Eindrücken. 

Angaben lt. Information vor Ort:

Strecke: 9,2 Km

Höhenmeter: 289 Hm

Tourbeschreibung: mittel

Wo geht es los? Wie kommt man hin?

Start und Ziel: Familie Gölly, Adendorf 13, 8812 Neumarkt

Anreise: Auto

Mit dem Auto: Parkplätze vorhanden. An unserem Wandertag kostenlos.

Öffentlich: Bahn – Bahnhof in der Nähe (1,2 Km, Mariahof-St. Lambrecht)

Empfehlung für Gruppen: Wanderbusse ab 6 Personen bei CÄSAR

Wie lange waren wir unterwegs? Gibt es Rastmöglichkeiten? Gastronomie entlang der Runde?

Infos lt. Erfahrung am Tag unserer Wanderung

Unsere Dauer inkl. Fotos sowie Tour durch das Steinschloss: rund 3 ½ Stunden

Bei Bedarf Verpflegung mitnehmen, jedoch kaum Rastmöglichkeiten gefunden.

Gastronomie entlang der Strecke: Steinschlosshütte, Öffnungszeiten erfragen

Folgende Hinweise sind aus unserer Sicht bzw. Anhand unserer Erfahrung am Wandertag:

Markierung: am Tag unserer Wanderung gut markiert. Alleine kann ein Teil, auf alle Fälle bis zum Steinschloss, nachgewandert werden. Lediglich beim Abstieg muss ein bisserl eine andere Route genommen werden – einfach auf der Straße bleiben.

Kinderwagen: nicht geeignet

Rollstuhl: nicht geeignet

Fahrrad: nicht geeignet

Hunde: an der Leine kein Problem.

Wegbeschaffenheit: Asphalt, Waldwege, Forststraße

Was noch wichtig/interessant ist:

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Wanderung Nummer 278 seit 29.08.2020

Unsere allgemeinen Wandertipps: Großstadtwanderer

Fotos von Fotografin Renate, www.fotografinrenate.at 

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Wien, 09.09.2023