Tiroler Gröstl

Bald kommt das Christkind. Und kurz danach ist 2022 schon wieder vorbei. Es wird Zeit, die Tiefkühltruhe von den heurigen Resten nach und nach zu befreien.

Nun halte ich ein Stück Schweinsbraten in der Hand. Für eine Mahlzeit für zwei Personen etwas zu wenig, aber zum Wegwerfen überhaupt nicht gedacht. Mal schauen, was da so noch an Resten im Kühlschrank vorhanden ist.

Und dann habe ich auch schon eine Idee:

Der Text entstammt Wikipedia: Das Tiroler Gröstl ist ein traditionelles österreichisches Pfannengericht, das normalerweise aus gekochten Kartoffeln und in Stücke geschnittenem Rind-oder Schweinefleisch(Schulter oder Schopf) besteht, das gemeinsam mit gehackter Zwiebel und Champignons in Butterschmalz in einer Pfanne angeröstet werden. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel und PetersilieDas Tiroler Gröstl wird oft mit Spiegelei serviert. Beim Tiroler Gröstl handelt es sich im ursprünglichen Sinn um eine montägliche Resteverwertung des Sonntagsbratens.

Soviel zur Theorie. Wenn man das Internet weiter durchsucht finden sich diverse Abwandlungen, wie das Salzburger Herrengröstl und das Südtiroler/Gailtaler Bauerngröstl. In Deutschland kennt man es als Bauernfrühstück.

Eines haben alle Gröstl gemeinsam - eine herrliche Resteverwertung.

Dann kochen wir mal (wieder)

Tiroler Gröstl

Ich nehme von meinen Vorräten:

  • Erdäpfel (können vom Vortag übrig geblieben sein, am besten festkochende)
  • Zwiebel
  • Knoblauch
  • Bratenreste wie z.b. gekochtes Rindfleisch, bei mir eben der Schweinsbraten
  • Gewürze und Kräuter nach Wahl (Salz, Pfeffer, Paprika, Majoran, Schnittlauch, Petersilie)
  • Öl und etwas Butter zum Anbraten (es geht auch Schweineschmalz)

Erdäpfel kochen, auskühlen und in Scheiben schneiden. Oder einfach gleich vom Vortag verwenden.

Fleischreste in Streifen oder Würfel schneiden.

Zwiebel und Knoblauch schälen und schneiden.

Erdäpfelscheiben anrösten. Ich habe alles solange geröstet, bis es, die von uns gewünschte Farbe hatte.

Zwiebel und Fleischreste dazu. Alles gut durchrösten lassen. Knoblauch und Gewürze dazu. (bei mir waren es Majoran, Kümmel, Salz, Pfeffer und auf meiner Seite etwas Chili)

In einer zweiten Pfanne inzwischen die Spiegeleier braten.


Dazu passt ein knackig, grüner Salat oder Krautsalat. Bei uns gibt es Gurkensalat, da im Kühlschrank noch eine halbe Gurke auf Verarbeitung wartet, ehe sie ganz gelb vor Wut wird. Gut ist sicher ein roter Rübensalat dazu. 

Original wird es in einer schmiedeeisernen Pfanne serviert.

Mahlzeit.

Abwandlungsideen: so wird es zum Alles-Verwerten-Gröstl anstatt Tiroler Gröstl

  • Es lässt sich so gut wie alles im Gröstl verwerten - z.B. Knödelreste, div. Fleisch- und Wurstreste. Ideal auch z.B. mit Reste von einer Stelze...
  • Für Käseliebhaber: zum Schluss einfach etwas darüberreiben. Und schon sind Käsereste auch verarbeitet.
  • Ideal auch mit dem ausgekochten Rindssuppenfleisch.
  • Einen würzigen Touch geben Speckwürfel.
  • Ideal sind auch Hartwurstreste wie Kabanossi, Salami, Jausenwurst, etc.
  • Natürlich geht es auch mit gekochtem Hühnerfleisch, gebratener Pute
  • Oder auch mit Kalbfleischscheiben, die rasch abgebraten werden
  • Manche schneiden sogar Gurkerl hinein
  • Man kann auch Gemüse drunter mischen, wie z.B. Champignon, Eierschwammerl, Paradeiser (z.b. auch getrocknete), Paprika, ... Und bei nur Erdäpfel und Gemüse ist es sogar gleich für Vegetarierer oder sogar Veganer geeignet

Zur Ganslzeit könnte man auch ein Gansgröstl mit den Resten machen.

Schmackhaft sind auch ein Blunzengröstl und ähnliche Resteverwertung ist der Grenadiermarsch.

Rezept Nr. 121 seit Beginn mit dem Krisenkochbuch.

Wien, 16.12.2022